Mexiko hat wegen der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium ein Streitschlichtungsverfahren bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingeleitet. Die neuen Zölle verstoßen nach Auffassung der mexikanischen Regierung unter anderem gegen das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT), wie es am Donnerstag in einer Mitteilung der WTO hieß.
Zuvor hatten bereits Kanada und die EU Klage bei der WTO gegen die US-Sonderzölle eingereicht. Kanada will zudem Vergeltungszölle auf Agrarprodukte erheben. Die Europäische Union plant Zölle auf US-Produkte wie Whiskey, Erdnussbutter, Motorräder, Jeans oder Tabakprodukte.
Mexiko verhängte bereits Strafzölle auf eine Reihe landwirtschaftlicher Produkte aus den Vereinigten Staaten. Schweinebeine und -schultern, Käse, Äpfel, Schinken und Kartoffeln wurden mit einem Importzoll von 20 Prozent belegt, wie die mexikanische Regierung am Dienstag mitteilte.
Auf Frischkäse, Quark und Bourbon-Whiskey werden Zölle von 25 Prozent erhoben. Auch Motorboote, eine Reihe von Stahl-Produkten, Rohre und Armiereisen, die beim Bau benutzt werden, werden mit Zöllen belegt.
Die USA, Kanada und Mexiko verhandeln derzeit über eine Modernisierung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta). Nafta ist nach der gemeinsamen Wirtschaftsleistung eines der größten Handelsabkommen der Welt. Seit dem Inkrafttreten 1994 sind fast alle Zölle zwischen den drei Vertragspartnern gefallen./dde/DP/jha
AXC0264 2018-06-07/20:59