vor dem Wochenende hielten sich die Anleger deutlich zurück. Zu groß war die Unsicherheit der folgenden Tage, die mit dem G7-Gipfel in Kanada am Freitag und Samstag und dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Nordkoreas Diktator Kim Jong-un am Dienstag zwei politisch vielleicht wegweisende Termine mit sich brachten. Gebannt werden die Marktteilnehmer diese Zusammentreffen verfolgen, und sich womöglich fragen, wie viel Porzellan Trump dabei zerdeppert.
Denn in Sachen Diplomatie und Gepflogenheiten auf dem internationalen Parkett bewegt sich Trump weiterhin und das gewiss bei vollem Bewusstsein wie ein Elefant im Porzellanladen. Sein Friss-oder-stirb-Stil bei Verhandlungen mag kurzfristig vielleicht einen gewissen Erfolg mit sich bringen, auf lange Sicht lässt sich mit einer solchen Vorgehensweise jedoch kein vernünftiges Miteinander zwischen souveränen Staaten begründen. Doch Trump ist halt Immobilienhai.
Dass Trump vom G7-Gipfel in Kanada vorzeitig nach Singapur abreiste und nicht mehr an den Beratungen um die Klimapolitik teilnahm, war erwartet worden. Zuvor hatte er die anderen erneut vor Gegenzöllen gewarnt, auch das war nichts Neues. Selbst dass er danach versuchte, den Gipfel als ungeheueren Erfolg zu verkaufen, verwunderte nicht, denn so ist der Donald halt. Insofern könnte das Treffen widersprüchliche Signale mit auf den Weg in die neue Woche geben.
Neben Trump gibt es in der nächsten Woche aber noch zwei weitere große Akteure, welche die Richtung an den Finanzmärkten bestimmen könnten. Am Mittwoch gibt erst die Federal Reserve, am Donnerstag dann die EZB das Ergebnis ihrer geldpolitischen Sitzung bekannt. Passend dazu stehen in der nächsten Wochen die Verbraucherpreise aus den USA am Dienstag, aus Deutschland am Mittwoch und schließlich aus der Eurozone am Donnerstag auf der Agenda.
Während die Federal Reserve die Zinsen ein weiteres Mal erhöhen könnte, davon gehen zumindest die Marktbeobachter aus, und dadurch noch offen bleibt, ob es zu drei oder vier Erhöhungen im Jahr kommen werde, scheinen die Zinsen im Euroraum vor 2019 nicht zu steigen. Jedoch könnte die EZB das Ende ihres Anleihekaufprogramms noch in diesem Jahr verkünden. Jüngste Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet deuteten ein solches Vorgehen an.
Widerstände nach obenDer DAX musste am Freitag anfangs deutlich Federn lassen und notierte im Tagestief bei 12610 Punkten. Zum Ende hin konnte sich der Leitindex auf 12750 Punkte erholen. Trotzdem, es könnten erneut deutlich tiefere Kurse folgen. Unterhalb von 12760 bis 12780 Punkten sei an einen weiteren Anstieg vorerst nicht zu denken. Zu groß sind die Widerstände nach oben. Nach unten könnte es über etwa 12550 und 12500 Punkte tiefer gehen bis 12250 und 12300 Punkte.
Das der Fahrplan für ...
Den vollständigen Artikel lesen ...