Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Bankenaufseher der EZB prüfen, ob Deutsche Bank, BNP Paribas und Société Générale ihre riskanten Wertpapiere richtig bewerten. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung prüfen die Bankenaufseher daher bereits seit Monaten die riesigen Handelsbücher der drei Banken. Weder die EZB noch die betroffenen Geldhäuser wollten sich dazu äußern. Die EZB hatte die Handelsbücher zwar bereits mehrfach in Stresstests untersucht. Während es damals darum ging, zu untersuchen, welche Folgen etwa starke Währungsschwankungen oder ein Einbruch der Wirtschaft oder der Aktienmärkte auf eine Bank haben, geht es nun um die bilanzielle Preissetzung der Wertpapiere. Konkret möchten sich die Aufseher ein genaueres Bild davon machen, wie die Banken ihre Anleihen, Aktien und Derivate bewerten. (SZ S. 19)
THYSSENKRUPP - Der Industriekonzern Thyssenkrupp verlangt bei der geplanten Fusion seiner Stahlsparte mit Tata Steel weitere Zugeständnisse. Eine Analyse der Investmentbank Goldman Sachs habe ergeben, dass der Wert von Thyssenkrupp Steel entgegen einer ursprünglichen Vereinbarung durch einen besseren Geschäftsverlauf gestiegen sei, wie das Handelsblatt aus Finanzkreisen erfahren hat. Im Raum stehe ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag. Mit dem Management der indischen Tata-Gruppe seien bereits Verhandlungen über eine Nachbesserung des Deals aufgenommen worden. Ziel sei es unverändert, die Fusion der beiden Stahlhersteller noch in diesem Monat zu besiegeln. Thyssenkrupp und Tata sollen jeweils 50 Prozent an der Gemeinschaftsfirma halten. Die neuerliche Bewertung will der Vorstand um Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger an diesem Mittwoch dem Aufsichtsrat präsentieren. (Handelsblatt S. 14/15)
GRAMMER - Vor der Hauptversammlung des bayerischen Autozulieferers Grammer am Mittwoch hat dessen Vorstandsvorsitzender Hartmut Müller Kritik am Übernahmeangebot des chinesischen Zulieferers Ningbo Jifeng gekontert. "Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, um zu erfahren, mit wem wir es zu tun haben. Das war auch umgekehrt der Fall", sagte Müller. "Natürlich haben wir uns gefragt, wie die Anteilsaufstockung finanziert wird und ob die Finanzierung gesichert ist, allein schon, um unserer Sorgfaltspflicht nachzukommen." Diese Fragen seien aber im Vorfeld in weitreichenden Prüfungen geklärt worden. (FAZ S. 19/Handelsblatt S. 17)
HSH NORDBANK - Viel schlechter hätte die Konstellation aus der Sicht der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein kaum sein können. Bis Ende Februar, so hatte es die EU-Kommission verfügt, musste die HSH Nordbank den Besitzer wechseln, oder sie würde abgewickelt. Investoren lieben solche Situationen, in denen ein Eigentümer unbedingt verkaufen muss, und sie ihm ihre Bedingungen diktieren können. Nicht viel anders lief es, als Hamburg und Kiel wenige Stunden vor Ablauf der Frist ein Konsortium um die Finanzinvestoren Cerberus und J. C. Flowers als Käufer der HSH Nordbank präsentierten. Denn wie sich allmählich herausstellt, erhalten sie die Bank fast zum Nulltarif - in einem Konstrukt, das es den Ländern erlaubt, den Preis von einer Milliarde Euro trotzdem als großen Erfolg darzustellen. Am Mittwoch steht eine der wichtigsten Entscheidungen an, die auf dem Weg zur ersten Privatisierung einer deutschen Staatsbank noch zu treffen sind. Die Hamburgische Bürgerschaft wird darüber abstimmen, ob die US-Finanzinvestoren die Anteile an der Bank wie geplant übernehmen dürfen. Eine Zustimmung gilt als sicher. (SZ S. 19)
PROVINZIAL - Liane Buchholz gab sich zuversichtlich. Die Eigner der beiden Provinzial-Versicherungsgruppen in Münster und Düsseldorf wollten die Unternehmen zum 1. Januar 2019 fusionieren, das nannte die Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe vor wenigen Tagen als Zielmarke. Doch nun gerät der Zeitplan für die angestrebte Fusion der beiden zum Sparkassen-Lager zählenden Versicherer ins Wanken. Die Arbeitnehmervertreter fühlen sich von dem Vorpreschen der Verbandsfrau düpiert und schalten auf Abwehr. "Die Aussagen haben uns ausgesprochen überrascht und auf die Palme gebracht", sagte Frank Fassin, der im Aufsichtsrat der Provinzial Nordwest die Arbeitnehmervertreter vertritt, dem Handelsblatt. "Wir stellen uns nun so auf, wie wir das in früheren Jahren getan haben, und werden die Fusion nunmehr bekämpfen." (Handelsblatt S. 31)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/brb
(END) Dow Jones Newswires
June 13, 2018 00:35 ET (04:35 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.