Im Juni 2017 übersprang der Kurs des Medizinkonzerns Fresenius erstmals die Marke von 80 €. Seitdem hat er einen moderaten Rückwärtsgang eingelegt und sank Ende Märzdabei kurzfristig unter die Marke von 60 €. Inzwischen mehren sich aber die Anzeichen, dass sich die ausgedehnte Schwächephase bei dem defensiven DAX-Titel ihrem Ende annähern könnte. Mit Blick auf die jüngste operative Entwicklung hat das Analysehaus Kepler Fresenius von Hold auf Buy hochgestuft und traut der Aktie in den nächsten zwölf Monaten einen Sprung auf 82 € zu. Laut Kepler habe Fresenius in den vergangenen zwei Jahren praktisch stagniert. Damit sei der Titel rund 40 % schlechter gelaufen als vergleichbare Werte von der Konkurrenz aus dem europäischen Medizintechnik-Segment. Auch im Vergleich zum DAX sei Fresenius 25 % schlechter gelaufen. Der Gesundheitskonzern habe seine Ergebnisqualität aber inzwischen so weit verbessert, dass die Aktie inzwischen günstig bewertet sei. Selbst wenn Fresenius den Zukauf von Akorn durchziehen müsse, wäre die Gewinnbelastungbeschränkt. Die Analysten von Kepler taxieren die Wahrscheinlichkeit dafür allerdings nur auf rund 30 %. Dazu passt, dass Fresenius in dieser Woche angekündigt hat, das Klinikgeschäft neu zu ordnen, um Möglichkeiten für Akquisitionen im Ausland zu schaffen. 38 Einrichtungen und 13 Service-Gesellschaften in Deutschland mit einem Schwerpunkt auf stationärer Rehabilitation und Pflege würden zum 1. Juli von der Kliniktochter Helios auf die Dienstleister-Sparte Vamed übertragen. Damit würde das Wachstumsprofil von Fresenius Helios mit einer noch klareren Ausrichtung auf die Akutversorgung von Patienten geschärft, begründeteVorstandschef Stephan Sturm die Umstrukturierung. 2016 hatte Fresenius für fast 5,8 Mrd. € die spanische Krankenhauskette Quironsalud übernommen, die sich auf den Bereich Akutversorgung konzentriert hat. Das präziser zugeschnittene Helios-Geschäft soll so besser mit Quironsalud zusammenpassen. Helios ist laut eigenen Angaben Marktführer in Europa. Das Wachstum im Ausland ist umso wichtiger, weil der deutsche Krankenhausmarkt keine großen Möglichkeiten mehr bietet, Marktanteile auszuweiten. Wir steigen bei dem Wert auf aktuellem Niveau ein. Der eher defensive Wert kann vor allem seine Stärkeausspielen, wenn der Gesamtmarkt schwächer läuft. Aufgrund der hohen Volatilität derzeit an den Börsen setzenwir diekt ein Stop-Loss bei 63,35 €.
Dies ist ein Ausschnitt aus Börse easy Nr. 24 vom 13.6.2018.
Ihre Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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