Die US-Strafzölle gegen China haben aus Sicht von Spitzenverbänden auch Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, sagte, der Handelskonflikt ziehe auch Deutschland in Mitleidenschaft. Es drohe eine weltweite Protektionismusspirale. "Für unseren Wohlstand und unsere Beschäftigung ist offener Handel essenziell." Im vergangenen Jahr seien rund neun Prozent der deutschen Warenausfuhr in die USA und etwa sieben Prozent nach China gegangen.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, erklärte, die deutschen Unternehmen drohten zwischen die Mühlen des Handelsstreits zwischen den USA und China zu geraten. "Unsere Unternehmen haben viele Niederlassungen und Engagements in beiden Ländern. Sie verlieren durch die angekündigten Zölle gegen China und die erwarteten Gegenmaßnahmen gleich doppelt: Angesichts des Umfangs des jetzt betroffenen Handelsvolumens sind die neuesten Strafzölle der USA gegen China auch eine veritable Bedrohung für den noch andauernden weltwirtschaftlichen Aufschwung."
Die Bundesregierung sei umso mehr gefordert, sich geschlossen für einen europäischen Ansatz für offene Märkte und einen regelbasierten Handel einzusetzen. US-Präsident Donald Trump lässt gegen China Strafzölle auf Waren im Wert von 50 Milliarden US-Dollar verhängen. China kündigte Vergeltungszölle im selben Umfang an. Trump hatte bereits Strafzölle auf Stahl und Aluminium auch aus der EU verhängt./hoe/DP/mis
AXC0214 2018-06-15/16:51