Sachsen-Anhalts größter Autozulieferer Ifa aus Haldensleben in der Börde ist offen für den Einstieg von Investoren. Von einer strategischen Partnerschaft, einer Minderheitsbeteiligung bis hin zu einer Übernahme seien alle Möglichkeiten denkbar, sagte Vorstandschef Robert Gutsche der "Magdeburger Volksstimme" (Samstag). Er reagierte damit auf kursierende Gerüchte, dass die Firma verkauft werden soll. Ifa war tagelang nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Es gebe schon seit Längerem Gespräche, sagte Gutsche jetzt dem Blatt. Infrage kämen sowohl Partner aus dem In- wie aus dem Ausland.
Hintergrund sei, dass man seine ambitionierten Wachstumsziele in den kommenden Jahren erreichen und auf die Veränderungen in der Branche reagieren wolle. "Dabei stehen die Stärkung des Stammsitzes in Haldensleben und der Erhalt der Arbeitsplätze im Vordergrund."
Der Spezialist für Antriebswellen produziert in mehreren Ländern und war in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Vergangenes Jahr erzielte Ifa nach eigenen Angaben einen Umsatz von 650 Millionen Euro und damit 15 Prozent mehr als 2016. Die Gruppe beschäftigt 3280 Mitarbeiter, einen Großteil davon am Stammsitz. Zuletzt eröffnete sie ein Werk im polnischen Ujazd und in Charleston (USA).
Das Unternehmen ging aus dem Gelenkwellenwerk des Industrieverbands Fahrzeugbau (IFA) der DDR hervor. Die Unternehmerfamilie von Nathusius hatte den Betrieb Anfang der 1990er Jahre von der Treuhand gekauft. Ifa ist heute auf Antriebswellen spezialisiert und produziert für nahezu allen großen Autohersteller./hnl/DP/tos
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