Berlin (ots) - Wer geglaubt hat, Washington oder Pjöngjang hätten ein Monopol auf Polit-Irrsinn, muss nicht mehr so weit blicken. In Berlin, bis vor Kurzem politisch wahrscheinlich der stabilste Ort der Welt, herrscht plötzlich Endzeitstimmung. Dabei wäre es Wahnsinn, eine bürgerliche Regierung nach nicht einmal 100 Tagen im Amt zu sprengen und in Zeiten chaotischer Weltpolitik in ungewisse Neuwahlen zu gehen. Beide Partner - Union und SPD - könnten den maximalen Schaden davontragen. Fest steht: Die Kanzlerin wird sich dieses Mal bewegen müssen. Noch einmal - wie beim jüngsten Streit über die Obergrenze - wird sie Horst Seehofer nicht ihren Willen aufzwingen können. Angela Merkel muss Seehofer also noch dieses Wochenende eine gesichtswahrende Lösung anbieten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie das tun wird.
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