Von Thomas Rossmann
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit kräftigen Abgaben reagieren die Aktienmärkte in Ostasien zu Beginn der neuen Handelswoche auf die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hat am Freitag nach Handelsende in Asien Zölle auf chinesische Waren im Wert von rund 50 Milliarden US-Dollar genehmigt. Die Antwort aus Peking kam prompt: China werde Zölle im gleichen Umfang auf US-Importe verhängen, teilte das Handelsministerium mit. Diese beinhalten auch US-Öl. Zudem rief die chinesische Regierung andere Länder zu einer "gemeinsamen Aktion" gegen dieses "überholte und rückwärtsgewandte Benehmen" auf.
Für den Nikkei-225 in Tokio geht es um 0,9 Prozent auf 22.655 Punkte nach unten. Hier stehen zudem jüngste Daten zur japanischen Handelsbilanz im Fokus. Japan hat im Mai verstärkt Flugzeuge und Triebwerke aus den USA importiert und deswegen das erste Handelsdefizit seit drei Monaten verzeichnet. Japan steht, wie andere US-Handelspartner auch, unter Druck, seinen Handelsüberschuss gegenüber den USA zu senken. Die Importe legten um 14 Prozent im Jahresvergleich zu und die Exporte kletterten um 8,1 Prozent. Japans Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA verringerte sich im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 17,3 Prozent.
Dazu kommt ein schweres Erdbeben im Westen Japans. Nach unbestätigten Medienberichten soll es dabei auch Todesopfer gegeben haben. Die japanische Wetterbehörde gab die Stärke mit 5,9 an. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.
In Schanghai, Hongkong und Taiwan findet aufgrund des "Drachenbootfests" am Montag kein Handel statt. Für den S&P/ASX-200 in Sydney geht es nach anfänglichen Verlusten nun um 0,3 Prozent nach oben, nachdem der Index zum Wochenausklang bereits das stärkste Tagesplus seit fast einem Jahr verzeichnet hatte. In Singapur verliert der Straits-Times-Index 1,7 Prozent, belastet von Abgaben bei den Bankenwerten. Die Aktie von DBS verliert 2,0 Prozent. In Seoul geht es für den Kospi um 1,5 Prozent abwärts.
Ölpreise weiter unter Druck
Für die Ölpreise geht es zu Wochenbeginn weiter nach unten. Auch hier belasten abermals die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China, heißt es von einem Teilnehmer. Die von der Regierung in Peking verhängten Gegenzölle auf US-Produkte beinhalten auch Öl aus den USA, heißt es. Dazu richten sich die Blicke auf das Opec-Treffen am 22. Juni. Es wird erwartet, dass das Erdölkartell bei der Sitzung höhere Fördermengen beschließen wird. Zudem hat sich in der vergangenen Woche die Zahl der in den USA aktiven Ölförderanlagen die vierte Woche in Folge erhöht. Dazu kommt der weiterhin auf einem hohen Niveau liegende Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,9 Prozent auf 63,84 Dollar, für Brent geht es um 1,0 Prozent auf 72,73 Dollar nach unten.
Der Dollar zeigt sich wenig verändert und behauptet seine jüngsten Gewinne. "Eine weitere Eskalation der Handelsspannungen zwischen den USA und China ist natürlich ein Risikoszenario. Aber die derzeitigen Tarife werden die Weltwirtschaft kaum belasten, und der Markt muss auch über ein Szenario nachdenken, in dem die beiden Länder versuchen, Spannungen abzubauen", so Devisen-Stratege Yukio Ishizuki von Daiwa Securities. Der Euro tendiert knapp unter der Marke von 1,16 Dollar seitwärts. Auch zur japanischen Währung halten sich die Bewegungen in Grenzen. Der Dollar liegt bei 110,50 Yen, nach 110,62 Yen im späten US-Handel am Freitag.
Wenig Bewegung gibt es auch beim Goldpreis, der mit 1.280 Dollar je Feinunze weiter auf dem tiefsten Stand des Jahres notiert. In der vergangenen Woche war der "sichere Hafen" noch auf den höchsten Stand seit einem Monat geklettert. Der nach wie vor feste Dollar verhindert einen Anstieg des Edelmetalls.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 6.113,20 +0,32% +0,79% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 22.655,20 -0,86% -0,48% 08:00 Kospi (Seoul) 2.368,00 -1,50% -4,03% 08:00 Schanghai-Comp. FEIERTAG Shenzhen A-Aktien FEIERTAG Hang-Seng (Hongk.) 30.309,49 -0,54% +1,19% 10:00 Taiex (Taiwan) FEIERTAG Straits-Times (Sing.) 3.301,14 -1,66% -1,36% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.748,07 -0,78% -1,95% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:40 % YTD EUR/USD 1,1594 -0,0% 1,1595 1,1591 -3,5% EUR/JPY 128,11 -0,2% 128,35 128,07 -5,3% EUR/GBP 0,8737 +0,1% 0,8731 0,8738 -1,7% GBP/USD 1,3269 -0,1% 1,3279 1,3268 -1,9% USD/JPY 110,50 -0,2% 110,70 110,50 -1,9% USD/KRW 1103,45 +1,1% 1103,45 1095,47 +3,4% USD/CNY 6,4394 +0,6% 6,4394 6,4188 -1,0% USD/CNH 6,4541 +0,3% 6,4365 6,4236 -0,9% USD/HKD 7,8492 -0,0% 7,8494 7,8492 +0,5% AUD/USD 0,7443 +0,0% 0,7443 0,7464 -4,8% NZD/USD 0,6943 +0,1% 0,6936 0,6945 -2,2% Bitcoin BTC/USD 6.455,64 -1,3% 6.538,64 6.610,52 -52,7% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,84 65,73 -1,9% -1,22 +6,8% Brent/ICE 72,73 73,44 -1,0% -0,71 +12,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.279,98 1.279,63 +0,0% +0,36 -1,8% Silber (Spot) 16,53 16,57 -0,3% -0,05 -2,4% Platin (Spot) 887,00 888,05 -0,1% -1,05 -4,6% Kupfer-Future 3,14 3,14 -0,3% -0,01 -5,8% ===
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June 18, 2018 01:19 ET (05:19 GMT)
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