Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es am Montag deutlich nach unten gegangen. Für Verunsicherung sorgte zum einen der Zwist der Schwesterparteien CDU und CSU in Berlin, die sich in der Asylpolitik nicht einigen konnten, und zum anderen der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Das Säbelrasseln zwischen der Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Innenminister Horst Seehofer dürfte die kommenden Tage und Wochen anhalten und damit Vertrauen zerstören, das mühsam aufgebaut wurde. Denn mit Blick auf Europa schauen internationale Investoren ganz genau darauf, ob sich die Position der Kanzlerin in Deutschland und damit in Europa schwächt. Am Devisenmarkt sah man die Grabenkämpfe bisher gelassen, der Euro notierte mit 1,1610 Dollar kaum verändert. Der DAX schloss 1,4 Prozent leichter bei 12.834 Punkten.
VW mit weiterem Tiefpunkt in "Diesel-Saga"
In der Dieselaffäre hat die Staatsanwaltschaft Audi-Chef Rupert Stadler festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler unter anderem Betrug im Zusammenhang mit dem Verkauf von Dieselfahrzeugen mit manipulierter Abgasreinigung vor. Die Festnahme von Audi-Chef Stadler bezeichneten die Analysten von Evercore als weiteren Tiefpunkt in der "Diesel-Saga" von VW. Zu fragen sei, warum es zur Verhaftung kommen musste und die Aufsichtsräte von Audi und VW nicht früher gehandelt hätten. "Ausländische Anleger ziehen sich aus der Aktie zurück", sagte ein Händler. VW stellten mit einem Minus von 3,1 Prozent das Schlusslicht.
Weiter zukaufen will die Deutsche Lufthansa: Sie prüft eine mögliche Übernahmeofferte für die Billigfluggesellschaft Norwegian Air Shuttle. Lufthansa-Chef Carsten Spohr bestätigte der Süddeutschen Zeitung, dass es Gespräche mit der Airline aus Oslo gebe. "In Europa redet aktuell jeder mit jedem", sagte Spohr. Ob Lufthansa Norwegian ein Gebot unterbreite, hänge vom Preis, der Strategie sowie dem regulatorischen Umfeld ab, so Spohr. Lufthansa schlossen 0,6 Prozent im Minus.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel unter den DAX-Werten rund 91,4 (Vortag: 264,4) Millionen Aktien im Wert von rund 3,47 (Vortag: 10,88) Milliarden Euro. Wegen des großen Verfalls hatten die Umsätze am vergangenen Freitag deutlich angezogen. Alle 30 DAX-Aktien zählten zu den Verlierern.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.834,11 -1,36% -0,65% DAX-Future 12.816,00 -1,53% -0,90% XDAX 12.835,25 -1,79% -0,20% MDAX 26.746,00 -0,76% +2,08% TecDAX 2.849,37 -0,50% +12,67% SDAX 12.567,21 -0,66% +5,72% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 161,15% +15 ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 18, 2018 11:59 ET (15:59 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.