Die Stimmung an der Wiener Börse bleibt vor dem Hintergrund der weiter schwelenden internationalen Handelskonflikte angespannt. Der ATX fiel um 0,61 Prozent auf 3248,53 Punkte und markierte damit einen Tiefstand seit Jahresbeginn.
Die die Europäische Union gab bekannt, dass Vergeltungszölle gegen die USA ab Freitag in Kraft treten. Sie sind die Antwort der EU auf die Anfang des Monats verhängten US-Zölle auf Stahl und Aluminium aus Europa.
"Die Wettbewerbsfähigkeit durch die Einführung von Zöllen zu verbessern, geht langfristig nach hinten los", kritisierte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichtes der Nationalbank in Wien. Die Politik der USA sei ökonomisch problematisch.
Branchenseitig fiel das Augenmerk auf die Bankpapiere. Während die Werte des ATX-Schwergewichtes BAWAG im Frühhandel über vier Prozent abgesackt waren, dämmten sie zuletzt ihre Verluste auf ein Minus von 2,83 Prozent ein. Hingegen präsentierten sich Finanzwerte europaweit mit Kursgewinnen. Erste Group stiegen um 0,46 Prozent und Raiffeisen Bank um 1,70 Prozent.
Agrana-Aktien rutschten auf ein Zwei-Jahrestief mit minus 3,70 Prozent bei 88,40 Euro. Am Vortag kurz vor Handelsschluss hatte der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern ein fast halbiertes Betriebsergebnis für das erste Quartal vorgelegt.
Außerdem bauten Semperit ihre Vortagesverluste aus und stiegen um 3,65 Prozent. Der mitten in der Umstrukturierung steckende Gummikonzern hatte am Vortag bekanntgegeben eines seiner drei Werke in China stillzulegen./mad/dkm/APA/mis
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AXC0244 2018-06-20/18:19