Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China hat unmittelbare Auswirkungen auf den Autobauer Daimler: Der Stuttgarter Premiumhersteller sieht sich wegen höherer chinesischer Einfuhrzölle auf in den USA gefertigte Fahrzeuge zu einer Gewinnwarnung gezwungen. Von den Importzöllen betroffen sind Sports Utility Vehicle (SUV), die von Daimler in den USA montiert und von dort nach China exportiert werden. Daimler geht davon aus, dass der SUV-Absatz auf dem größten Automarkt der Welt deswegen zurückgehen wird. Neben dem Handelsstreit fordern aber auch der Dieselskandal und das neue Abgas- und Verbrauchsprüfverfahren WLTP ihren Tribut. Auf Konzernebene rechnet die Daimler AG in diesem Jahr nun mit einem leicht rückläufigem Konzern-EBIT. Zuvor hatte der DAX-Konzern noch ein leicht über dem Vorjahresniveau liegendes EBIT in Aussicht gestellt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
22:30 US/Federal Reserve Board, Ergebnisse der Banken-Stresstests
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Philadelphia-Fed-Index Juni PROGNOSE: +28,5 zuvor: +34,4 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 220.000 zuvor: 218.000 16:00 Index der Frühindikatoren Mai PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm 16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone Juni (Vorabschätzung) PROGNOSE: 0,0 zuvor: +0,2
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.781,20 +0,33% Nikkei-225 22.767,98 +0,94% Hang-Seng-Index 29.552,24 -0,48% Kospi 2.344,11 -0,84% Shanghai-Composite 2.904,77 -0,38% S&P/ASX 200 6.243,30 +1,15%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Nachdem es zwischenzeitlich noch nach einer Fortsetzung der Erholung auf breiter Front aussah, haben mittlerweile einige Indizes ihre Gewinne wieder abgegeben. Klarer Sieger ist die Börse In Australien, wo die Rally der Vortage weiter geht. Auch in Japan steigen die Kurse, zum Teil gestützt vom etwas nachgebenden Yen. Die Befürchtungen der Investoren wegen potenziell global negativer Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China seien etwas in den Hintergrund gerückt, heißt es. Auch weil es Hoffnungen geben, dass es am Ende möglicherweise nicht so schlimm kommen werde, wie derzeit beiderseits angedroht. Für Softbank geht es am Tag nach der Hauptversammlung um 3,3 Prozent nach oben. CEO Masayoshi Son hatte dort die eigene Aktie als unterbewertet bezeichnet angesichts der umfassenden Beteiligungen seines Unternehmens - beispielsweise am chinesischen Internetriesen Alibaba.
US-NACHBÖRSE
Gute Geschäftszahlen bescherten Micron Technology gesorgt ein Plus von 2,7 Prozent. Micron verdiente in seinem dritten Quartal netto 3,82 Milliarden Dollar, was bereinigt und je Aktie einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von etwa 95 Prozent entsprach. Der Umsatz zog zugleich um 40 Prozent an auf 7,8 Milliarden Dollar. Beides lag knapp über den Analystenerwartungen. American Outdoor Brands gaben um 4,7 Prozent nach. Umsatz und Gewinn bei der Muttergesellschaft des Waffenherstellers Smith & Wesson waren im Vergleich zum Vorjahr zwar rückläufig, übertrafen aber dennoch die Schätzungen. Allerdings verfehlte der Umsatzausblick für das Gesamtjahr die Prognosen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 24.657,80 -0,17 -42,41 -0,25 S&P-500 2.767,32 0,17 4,73 3,50 Nasdaq-Comp. 7.781,52 0,72 55,93 12,72 Nasdaq-100 7.280,71 0,73 52,66 13,82 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 773 Mio 978 Mio Gewinner 1.808 1.261 Verlierer 1.153 1.686 unverändert 120 132
Uneinheitlich - Nach den deutlichen Vortagesabgaben kam es zu einer Stabilisierung. Gleichwohl verlängerte der Dow seine Durststrecke auf sieben Sitzungen. Auch wenn die Risikoscheu wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie der EU etwas schwand, blieb das Thema dennoch ein Bremsklotz - zumal die EU die Erhebung von Gegenzöllen im Stahlstreit für Freitag ankündigte. Ein niedriger als erwartet ausgefallene US-Leistungsbilanzdefizit könnte Trump derweil mit seinen Strafzöllen milder stimmen, hieß es. Anders als der Dow markierte der Nasdaq-Composite ein weiteres Rekordhoch, auch der Kleinwerteindex Russell-2000 kletterte auf ein Allzeithoch. Die dort gelisteten Unternehmen seien stärker auf den nationalen Markt ausgerichtet und daher nicht so anfällig für die globalen Handelsauseinandersetzungen, hieß es. Facebook notierten erstmals über 200 Dollar auf Rekordniveau nach einem Plus von 2,2 Prozent. Twitter kletterten um 2,6 Prozent. GE verloren 0,5 Prozent, Walgreens gewannen 5,2 Prozent, weil GE nach 111 Jahren aus dem Dow-Jones-Index herausgenommen werden zugunsten von Walgreens Boots Alliance. Oracle brachen um 7,5 Prozent ein, nachdem Ausblick und geänderte Bilanzierung im Wachstumssegment Cloud die Anleger enttäuschten. 21st Century Fox stiegen um 7,5 Prozent, nachdem Disney im Bieterrennen um den Großteil der Vermögenswerte nachgelegt hatte. Disney gewannen 1,0 Prozent.
TREASURYS
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,55 0,8 2,55 135,1 5 Jahre 2,80 3,6 2,77 87,8 10 Jahre 2,93 3,8 2,90 48,9
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg kräftig um knapp vier Basispunkte auf 2,93 Prozent. Belastet wurden die Notierungen von Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Powell sieht im robusten US-Wirtschaftswachstum ein starkes Argument, um die Zinssätze weiterhin schrittweise anzuheben.
DEVISEN
EUR/USD 1,1557 -0,2% 1,1574 1,1569 -3,8% EUR/JPY 127,89 +0,1% 127,71 127,51 -5,5% EUR/GBP 0,8793 +0,1% 0,8785 0,8794 -1,1% GBP/USD 1,3143 -0,3% 1,3176 1,3155 -2,8% USD/JPY 110,68 +0,3% 110,35 110,21 -1,7% USD/KRW 1110,06 +0,0% 1110,03 1106,23 +4,0% USD/CNY 6,4954 +0,3% 6,4738 6,4678 -0,2% USD/CNH 6,5039 +0,3% 6,4820 6,4720 -0,2% USD/HKD 7,8456 -0,0% 7,8462 7,8486 +0,4% AUD/USD 0,7354 -0,2% 0,7368 0,7401 -5,9% NZD/USD 0,6833 -0,4% 0,6863 0,6903 -3,8% Bitcoin BTC/USD 6.776,38 +0,2% 6.760,98 6.656,68 -50,4%
Die Powell-Aussagen stützten den Dollar leicht. Nach einer Erholung bis auf 1,16 Dollar notierte der Euro zuletzt bei 1,1582 Dollar. Der ICE-Dollarindex bewegte sich kaum.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,44 65,71 -0,4% -0,27 +10,1% Brent/ICE 74,22 74,74 -0,7% -0,52 +14,4%
US-Öl WTI legte mit den stärker als erwartet gesunkenen Rohölvorräten in den USA um 1,8 Prozent auf 66,22 Dollar zu. Die globaler gehandelte Sorte Brent sank dagegen um 0,5 Prozent auf 74,74 Dollar. Bei letzterem belastete, dass am Freitag und Samstag Saudi-Arabien und Russland auf dem Opec-Treffen für eine Ausweitung der Produktion plädieren wollen.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.264,80 1.268,33 -0,3% -3,53 -2,9% Silber (Spot) 16,24 16,28 -0,3% -0,04 -4,1% Platin (Spot) 862,75 871,50 -1,0% -8,75 -7,2% Kupfer-Future 3,03 3,04 -0,2% -0,01 -8,9%
Die Feinunze Gold verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1.269 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember. Händler verwiesen auf die Dollarstärke zur Begründung, wodurch das in Dollar gehandelte Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum teurer wird. Der ICE-Dollarindex legte im Juni bislang um 1,1 Prozent zu.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
GELDPOLITK BRASILIEN
Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins unverändert bei 6,5 Prozent gelassen.
KONJUNKTUR NEUSEELAND
Das neuseeländische BIP ist im ersten Quartal wie erwartet um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
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June 21, 2018 01:51 ET (05:51 GMT)
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