Deutsche Bundesanleihen waren am Donnerstag
angesichts einer schlechten Stimmung an den Börsen gefragt.
Staatspapiere aus Südeuropa wurden dagegen gemieden. Der für den
deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future
Beobachter begründeten die höhere Nachfrage nach sicheren Wertpapieren wie Bundesanleihen mit Unsicherheit wegen des Handelsstreits zwischen den USA und vielen anderen Ländern. Für besondere Verunsicherung sorgte eine Gewinnwarnung von Daimler, die die Aktien vieler deutschen Autokonzerne mit nach unten zog. In der Branche herrscht Angst vor, dass die USA selbst auch Autoeinfuhren mit Zöllen belegen könnten.
In Südeuropa sorgten Nachrichten aus der italienischen Politik für Belastung. So ist zwei euroskeptischen Abgeordneten der rechtspopulistischen Partei Lega der Vorsitz in zwei entscheidenden Parlamentsausschüssen übertragen worden. Der Wirtschaftsprofessor Alberto Bagnai übernahm den Vorsitz des Finanzausschusses im Senat. Lega-Berater Claudio Borghi wurde der Vorsitz des Haushaltsausschusses im Parlament übertragen. In Italien, Spanien und Portugal stiegen daraufhin die Renditen spürbar an.
Beachtet werden dürfte im Handelsverlauf auch der britische Anleihemarkt. Die Bank of England wird um 13 Uhr ihre geldpolitischen Entscheidungen verkünden. Es wird keine Änderung des Leitzinses erwartet, möglicherweise fallen aber Hinweise auf eine Änderung der Geldpolitik in den kommenden Monaten. Eine Zinsanhebung im August ist wegen schwacher Konjunkturdaten zwar unwahrscheinlicher geworden, aber nach wie vor denkbar.
In den USA stehen im Nachmittagshandel die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt auf der Programm. Zudem werden das regionale Stimmungsbarometer aus Philadelphia, der FHFA-Hauspreisindex und der Sammelindex der Frühindikatoren veröffentlicht./bgf/jsl/jha/
ISIN DE0009652644
AXC0148 2018-06-21/12:57