Die Probleme der Deutschen Post
So solle etwa nachverfolgt werden, ob Kunden die Bedingungen für ausgehandelte Mengenrabatte tatsächlich erfüllten. "Wir werden uns die Verträge mit unseren einzelnen Kunden sehr genau angucken und prüfen, ob unsere Annahmen bei Vertragsabschluss wie Volumenzusagen, Gewichte und Sendungsgrößen eingetroffen sind", so Appel.
Um den Gewinn pro Paket zu steigern, prüfe die Post auch Zuschläge für steigende Treibstoffpreise oder Transportkosten, wie dies im Speditionsgeschäft üblich sei, so der Konzernlenker. Die Anhebung des Briefportos auf 80 Cent sei aber reine Spekulation. Ohnehin sei dieser Prozess vom Paketgeschäft entkoppelt und unterliege der Entscheidung der Bundesnetzagentur.
Das Paketgeschäft der Deutschen Post steht unter Druck. Der Konzern musste eine Gewinnwarnung abgeben, der lange hierfür zuständige Vorstand Jürgen Gerdes verließ inzwischen das Unternehmen. Appel übernahm vorerst dessen Aufgaben. Das Geschäft werde er sicherlich bis Ende des Jahres führen, "vielleicht bis Anfang nächsten Jahres", so der Manager. Der Konzern nehme nun bis zu 150 Millionen Euro in die Hand, um seine Produktivität zu stärken. "Wir investieren jetzt, um unsere Prozesse zu verbessern", sagte Appel. "Vielleicht hat man da in der Sparte auch einige Maßnahmen bisher nicht ergriffen oder zu viel gespart", räumte er ein. Das hole die Post nun nach.
Als Grund für die schlechten Ergebnisse im Paketgeschäft gilt auch
die Macht von großen Onlinehändlern wie Amazon
ISIN DE0005552004
AXC0037 2018-06-22/08:10