
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Trump droht mit Zöllen auf Autoimporte aus der EU von 20 Prozent
US-Präsident Donald Trump hat im Handelsstreit mit der EU erneut mit der Verhängung von Strafzöllen auf europäische Autoimporte gedroht. Wenn die Europäische Union nicht "bald" ihre Handelsbarrieren für US-Produkte beseitige, würden die USA "einen 20-prozentigen Tarif auf alle ihre Autos verhängen, die in die Vereinigten Staaten kommen", schrieb Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die EU hatte kurz zuvor als Reaktion auf die US-Aufschläge auf Aluminium und Stahl Gegenzölle auf eine Reihe von US-Produkten in Kraft gesetzt.
Konjunktursorgen wegen Trumps Handelspolitik kommen in Koalition an
Nach der ersten Gewinnwarnung in der deutschen Autoindustrie wegen des Handelsstreits mit den USA wachsen in der großen Koalition die Sorgen um die Konjunktur. "In dieser Woche hat bereits das fünfte Wirtschaftsinstitut seine Wachstumsprognose stark nach unten korrigiert", warnte der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer. Die Hauptgefahr für ein Ende des langen deutschen Aufschwungs seit der Finanzkrise ist für den CDU-Politiker "ein drohender protektionistischer Flächenbrand, ausgelöst durch die unilateralen Maßnahmen der US-Administration". In der Nacht sind die Gegenmaßnahmen der Europäischen Union zu den US-Strafzöllen auf Importe von Stahl und Aluminium in Kraft getreten.
EU-Defizitverfahren gegen Frankreich nach neun Jahren beendet
Die EU hat Frankreich nach neun Jahren aus dem Verfahren wegen eines übermäßigen Staatsdefizits entlassen. Die EU-Finanzminister billigten am Freitag bei ihrem Treffen in Luxemburg den Schritt. Er war im Mai von der EU-Kommission empfohlen worden, nachdem die französische Neuverschuldung im vergangenen Jahr erstmals wieder unter die Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung gefallen war.
Italien beharrt vor EU-Sondergipfel zu Flüchtlingen auf harter Linie
Kurz vor dem EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik hat Italien seine harte Haltung bekräftigt. "Die italienischen Häfen stehen den Schleppern nicht mehr zur Verfügung, öffnet die maltesischen und französischen Häfen", sagte Innenminister Matteo Salvini bei einer Wahlkampfveranstaltung in Siena mit Blick auf seine Ankündigung, Flüchtlingshilfsschiffe privater Organisationen nicht mehr in italienische Häfen einlaufen zu lassen. Die Regierung in Rom will derweil zwei Schiffe deutscher Flüchtlingshelfer im Mittelmeer beschlagnahmen lassen.
Anti-Einwanderungs-Partei SDS soll Regierung in Slowenien bilden
Nach der Parlamentswahl in Slowenien will Staatspräsident Borut Pahor die Anti-Einwanderungs-Partei SDS mit der Regierungsbildung beauftragen. Diese habe mit Abstand die meisten Stimmen erhalten, sagte der Staatschef am Freitag bei der Eröffnungssitzung des Parlaments in Ljubljana. Ob die Partei um ihren Vorsitzenden Janez Jansa eine Mehrheit zusammenbringen wird, ist noch unklar.
Studie: Deutschland drohen Milliardenzahlungen wegen Klima-Versäumnissen
Deutschland drohen nach einem Bericht des Berliner Tagesspiegel Milliardenzahlungen wegen Versäumnissen beim Klimaschutz. Wie das Portal "Background Energie und Klima" des Blatts am Freitag unter Berufung auf Berechnungen des Öko-Instituts berichtete, könnten die Belastungen für den Bundeshaushalt zwischen 5 und 30 Milliarden Euro liegen.
Opec einig über Erhöhung um 600.000 Barrel
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich nach Angaben aus informierten Kreisen auf eine Steigerung der Erdölförderung um 600.000 Barrel pro Tag geeinigt. Die offizielle Erhöhung beträgt 1 Million Barrel, aber weil einige Opec-Mitglieder bereits an der Kapazitätsgrenze arbeiteten, betrage die reale Steigerung nur 600.000 Barrel, sagten Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind.
Markit: US-Wirtschaft verliert im Juni an Fahrt
Die US-Wirtschaft hat im Juni etwas an Schwung verloren, doch die Dynamik blieb auf einem soliden Niveau. Der vom IHS Markit Institut erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 56,0 von 56,6 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
Scholz sieht gute Aussichten für griechische Rückkehr an die Märkte
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat den Abschluss des Rettungsprogramms für Griechenland als gutes Zeichen für die Rückkehr des Landes an den Kapitalmarkt gewertet. "Nach langer Zeit sind jetzt die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Griechenland sich an den Finanzmärkten wieder selbst finanzieren kann", sagte Scholz nach einem Treffen der Finanzminister der Europäischen Union (EU) in Luxemburg. "Die wichtigste Botschaft dabei ist, dass es ganz gut aussieht mit einer Rückkehr an die Märkte."
Kurz verteidigt Seehofer und kreidet Merkel Fehler an
Im Streit um Grenzkontrollen und die Migrationspolitik hat sich Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hinter CSU-Chef Horst Seehofer gestellt. Gleichzeitig kritisierte der Regierungschef die Politik der offenen Grenzen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Die CSU hat mich 2015 und 2016 immer verteidigt, als wir auch aus Deutschland scharf angegriffen wurden für Positionen, die mittlerweile viele teilen", sagte Kurz der Bild-Zeitung. Merkel und andere Politiker seien für die Spannungen in Europa wegen ihrer "falschen Politik" verantwortlich. "Angela Merkel hat so wie die meisten in Europa ihren Migrationskurs massiv verändert. Und das ist auch gut und war notwendig", ergänzte Kurz.
Belgiens Geschäftsklima im Juni etwas höher
Das belgische Geschäftsklima hat sich im Juni wider Erwarten leicht aufgehellt. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, stieg der Index um 0,4 Punkte auf plus 0,6. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 0,0 prognostiziert, nachdem der Index im Vormonat bei plus 0,2 notiert hatte. Zum ersten Mal seit vier Monaten hat sich die Stimmung in der Industrie verbessert.
+++ Konjunkturdaten
*DJ Kanada Apr Einzelhandelsumsatz ex Kfz -0,1% gg März
*DJ Kanada Apr Einzelhandelsumsatz -1,2% gg März
*DJ Kanada Mai Verbraucherpreise +0,1% gg Vm
*DJ Kanada Mai Verbraucherpreise PROGNOSE: +2,6% gg Vorjahr
*DJ Kanada Mai Verbraucherpreise +2,2% gg Vorjahr
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June 22, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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