Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VERSICHERER - "Die deutsche Assekuranz steht heute besser da als vor zwei Jahren", betont der Chef des Branchenverbands GDV, Wolfgang Weiler. Der neue Evaluierungsbericht der Bundesregierung zur Lage der Lebensversicherer kommt zu einem anderen Schluss. 34 Konzerne und damit mehr als ein Drittel der 84 deutschen Anbieter stehen demnach unter verschärfter Kontrolle der Finanzaufsicht Bafin. Akute finanzielle Engpässe bestünden für diese Unternehmen nicht, betonte ein Sprecher des Ministeriums. Es gehe vielmehr darum, künftige Schwierigkeiten in der Branche zu vermeiden. Das sind keine beruhigenden Worte für Millionen von Versicherungskunden, die insgesamt 88 Millionen Policen in Deutschland halten. Der Report könnte neue Sorgen über die Sicherheit der Altersvorsorge in Deutschland wecken. (Handelsblatt S. 34/FAZ S. 27)
DIGITALSTRATEGIE - Die Bundesregierung verspricht eine Digitalstrategie bis zum Herbst. Beim ersten Treffen hat sich das Digitalkabinett darauf geeinigt, eine Umsetzungsstrategie für Digitalvorhaben zu erarbeiten. Bei der Diskussion standen am Mittwoch die Themen künstliche Intelligenz, Blockchain und Zukunft der Arbeit im Fokus der Teilnehmer. (Handelsblatt S. 11)
ASYLSTREIT - Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner erwartet in Brüssel genug Fortschritte, damit die Unionsparteien ihren Streit beilegen können. "Im Innern und nach außen brauchen wir europäische Maßnahmen, die im Ergebnis einen ähnlichen Effekt haben wie Horst Seehofers Vorschlag - beim EU-Gipfel wird es diesbezüglich sicher Bewegung geben", sagte sie der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Sie warnte die CSU jedoch davor, am Wochenende auf fertigen Lösungen zu bestehen: "Konkrete Lösungen haben Vorrang vor Terminen." Wenn sich andere EU-Staaten zu Rücknahmevereinbarungen mit Deutschland bereit erklärten, so Klöckner, "müssten solche Abkommen ja erst noch ausgearbeitet werden". Bei den Sitzungen von CDU und CSU am Wochenende, wo das von Merkel europäisch Erreichte bewertet wird, sollte es daher "um konkrete Wirkungen möglicher neuer Abkommen und Regeln, nicht um Symbolpolitik" gehen. Für eine Verständigung unter den Schwesterparteien brachte Klöckner zudem das frühere Konzept von "Transitzentren" ins Gespräch, wo Flüchtlinge in Grenznähe untergebracht würden und formell nicht richtig eingereist, in gewisser Weise also zurückgewiesen wären. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
NORD STREAM 2 - Der US-Regierung ist das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 ein Dorn im Auge. Über die Leitung durch die Ostsee soll vom nächsten Jahr an Erdgas von Russland nach Deutschland strömen. Seit das Magazin "Foreign Policy" unter Berufung auf Quellen aus dem Weißen Haus gemeldet hat, dass die USA Unternehmen sanktionieren wolle, die an Nord Stream 2 mitwirken, herrscht Aufregung in Unternehmens- und Regierungsbüros. Eine hohe Beamtin im US-Außenministerium bestätigte jetzt, dass der Regierung mehrere Anträge vorlägen, Pipeline-Unternehmen zu sanktionieren. Im konkreten Fall wären Wintershall und Uniper betroffen. (FAZ S. 19/Börsen-Zeitung S. 7)
WINDKRAFT - Die von der Regierung berufene Kommission zur Begleitung der Energiewende warnt vor einem zu schnellen Ausbau ernauerbarer Energien. Insbesondere für die von der Koalition geplanten Sonderausschreibungen für neue Windanlagen an Land gebe es nicht genügend Standorte, schreiben die Experten in ihrem neuen Bericht. (FAZ S. 20)
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June 28, 2018 00:21 ET (04:21 GMT)
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