
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Wirtschaftsstimmung sinkt im Juni nur leicht
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Juni etwas weniger als erwartet eingetrübt, was an einer unerwartet stabilen Stimmung in der Industrie lag. Der von der EU-Kommission erhobene Index der Wirtschaftsstimmung sank auf 112,3 (Mai: 112,5) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 112,0 Punkte prognostiziert. Der Stimmungsindex für die Industrie blieb auf dem nach oben revidierten Vormonatsniveau von 6,9 Punkten, während Volkswirte einen Rückgang auf 6,3 Punkte prognostiziert hatten.
Inflation in Deutschland könnte im Juni stagniert haben
Der Inflationsdruck in Deutschland könnte im Juni höher als erwartet gewesen sein. Wie sich nach Veröffentlichung von Preisdaten aus sechs Bundesländern zeigt, stiegen die Verbraucherpreise in drei Bundesländern mit niedrigeren Jahresraten als im Vormonat, während sie in zwei Bundesländern sogar mit höheren Raten stiegen und in einem unverändert blieben. Für Deutschland erwarten Volkswirte dagegen bisher einen Rückgang der Inflationsrate auf 2,1 (Mai: 2,2) Prozent. Destatis wird die Daten um 14.00 Uhr veröffentlichen.
Inflationsdruck in Italien steigt im Juni deutlicher als erwartet
Der Inflationsdruck in Italien hat im Juni deutlicher als erwartet zugenommen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Istat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lagen um 1,4 (Mai: 1,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Preissteigerungsraten von nur 0,2 und 1,2 Prozent prognostiziert.
Preiserwartungen im Euroraum im Juni uneinheitlich
Die Preiserwartungen in den Wirtschaftszweigen des Euroraums haben sich im Juni uneinheitlich entwickelt. Nach Mitteilung der EU-Kommission stiegen die Verkaufspreiserwartungen in der Industrie auf 9,9 (Mai: 9,3) Punkte und im Dienstleistungssektor auf 9,1 (9,0) Punkte. Die Preiserwartungen der Konsumenten stagnierten bei 17,5 Punkten, während die des Einzelhandels auf 6,9 (7,3) Punkte zurückgingen und die der Bauwirtschaft auf 12,5 (14,3) Punkte. Mit Ausnahme der Konsumenten waren die Preiserwartungen in allen Kategorien überdurchschnittlich.
BA-X-Stellenindex im Juni auf Rekordhoch
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist im Juni erneut gestiegen. Nach Angaben der BA erhöhte er sich auf 254 (Mai: 253) Punkte. Laut BA erreichte er damit ein neues Rekordniveau und bestätigte den ungebrochen sehr hohen Arbeitskräftebedarf in Deutschland. "In fast allen Branchen sind im Juni 2018 mehr Stellen zu besetzen als im Juni des letzten Jahres", teilte die BA mit.
Ostausschuss: Müssen Prognose für Exportwachstum nach Russland senken
Wegen der harten Wirtschaftssanktionen der USA hält der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft seine Wachstumsprognose für die Ausfuhren nach Russland für überholt. Bisher sagte der Ostausschuss-Osteuropaverein für das laufende Jahr ein Anziehen der Exporte nach Russland um 10 Prozent voraus. "Ich fürchte, das werden wir korrigieren müssen", sagte Ostausschuss-Chef Michael Harms in Berlin. Eine neue Schätzung vermochte er noch nicht zu geben. In den ersten vier Monaten betrug das Plus bei den Exporten lediglich 1,4 Prozent.
EZB veröffentlicht ab Oktober 2019 unbesicherten Tagesgeldsatz
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab Oktober 2019 einen eigenen Zins für unbesicherte, täglich fällige Einlagen mit dem Namen Ester (Euro Short-Term Rate) veröffentlichen. Ester ist als Ergänzung für privat erhobene Referenzzinssätze, wie den Euribor, gedacht und wird ausschließlich auf tatsächlich durchgeführten Transaktionen basieren.
Merkel bleibt in Asylstreit hart
Unmittelbar vor dem Start des EU-Gipfels in Brüssel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Forderung nach bilateralen Lösungen für die Flüchtlingsfrage bekräftigt und sich damit erneut gegen Bundesinnenminister Horst Seehofer und die CSU gestellt. Bei einer Regierungserklärung im Bundestag räumte die CDU-Vorsitzende ein, dass sich Schutzsuchende in Europa nicht das Land aussuchen dürften, in dem sie einen Asylantrag stellen wollen. Aber um das Problem zu lösen, brauche es Vereinbarungen mit anderen EU-Staaten. Eine einfache Zurückweisung reiche nicht aus, sagte Merkel mit Blick auf die CSU, die genau das will. Seehofer hielt sich während Merkels Rede nicht im Plenarsaal auf.
Merkel verteidigt Umbau der Wirtschafts- und Währungsunion
Beim Ausbau der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion setzt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Kooperation mit Frankreich. Anlässlich des EU-Gipfels am Donnerstag und Freitag in Brüssel sagte Merkel bei einer Regierungserklärung in Berlin, der Euro sei heute stabil. Aber es gebe weiterhin Reformbedarf für die Wirtschafts- und Währungsunion. Hier gebe es in der EU "traditionell" eine Zusammenarbeit mit Paris.
Merkel betont Notwendigkeit des Nato-Ausbaus
Anlässlich des in zwei Wochen stattfindenden Nato-Gipfels in Brüssel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung des Bündnisses für Deutschland betont. Das transatlantische Bündnis habe derzeit Spannungen auszuhalten, sagte die CDU-Vorsitzende am Donnerstag bei einer Regierungserklärung im Bundestag. Aber die Nato sei zentral "für die gemeinsame Sicherheit". Dem Artikel 5 des Nato-Vertrages (Bündnisfall) verdanke Deutschland seine Sicherheit.
Kapitän des Flüchtlings-Rettungsschiffs Lifeline erneut verhört
Die Polizei auf Malta hat den Kapitän des Flüchtlings-Rettungsschiffs Lifeline erneut verhört. Kapitän Claus-Peter Reisch sei am Donnerstagmorgen ein zweites Mal befragt worden, sagte Axel Steier, Mitgründer der deutschen Hilfsorganisation Mission Lifeline, der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sind kooperativ", versicherte Steier. Bereits nach Anlegen des Hilfsschiffs in Valletta am Mittwochabend wurde Reisch demnach verhört und konnte danach auf das Schiff zurückkehren.
Steinmeier warnt vor Abschottung
Angesichts der Konflikte und Krisen in Deutschland und der Welt hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor weiteren Abschottungstendenzen gewarnt. Er sehe "mit Sorge, dass heute in vielen Teilen der Welt die großen Vereinfacher an Zulauf gewinnen, die uns weismachen wollen, dass ausgerechnet Abschottung und Rückzug der richtige Weg seien", sagte Steinmeier bei einem Empfang für Stipendiaten der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Donnerstag in Schloss Bellevue.
Ostausschuss: Bei US-Sanktionen wäre Nord Stream 2 erledigt
Sollten die USA Wirtschaftssanktionen gegen die Gaspipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland verhängen, wäre das nach Einschätzung des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft das Aus für das Milliardenprojekt. "Wenn jetzt ganz harte Sanktionen kommen würden, wäre das Projekt wirtschaftlich nicht mehr darstellbar", sagte der Chef des Ostausschusses - Osteuropavereins, Michael Harms, in Berlin.
Opposition kritisiert Haushalt der großen Koalition scharf
Die Oppositionsparteien haben heftige Kritik an dem Haushalt für 2018 geübt, dessen endgültige Details die große Koalition in der Bereinigungssitzung des Bundestags-Haushaltsausschusses in der Nacht festgelegt hat. "Das ist ein Haushalt ohne Zukunft", bemängelte Grünen-Haushaltssprecher Sven-Christian Kindler. "Die finanzielle Ausgangslage ist gut, doch stattdessen versinkt diese Regierung im Chaos."
Bericht: Generalbundesanwalt bekommt 21 zusätzliche Ermittler
Generalbundesanwalt Peter Frank soll einem Medienbericht zufolge fast ein Fünftel mehr Stellen für Ermittlungen gegen Terrorverdächtige und Kriegsverbrecher bekommen. Wie die Onlineausgabe der Welt berichtete, sollen in der kommenden Woche 21 zusätzliche Stellen vom Plenum des Bundestags endgültig beschlossen werden. Aktuell verfügt die Justizbehörde in Karlsruhe über 111 feste Stellen für Staatsanwälte.
EuGH-Generalanwalt sieht enge Grenzen für Aufschiebung europäischen Haftbefehls
In einem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) um die Vollstreckung eines von Polen erlassenen europäischen Haftbefehls hat ein Generalanwalt deutlich gemacht, dass für dessen Aufschiebung aufgrund der umstrittenen polnischen Justizreformen sehr enge Grenzen bestehen. Es müsse nicht nur die "echte Gefahr einer eklatanten Rechtsverweigerung" festgestellt werden, sondern auch, dass der Betroffene einer solchen Gefahr ausgesetzt sei, erklärte Generalanwalt Evgeni Tanchev am Donnerstag. (Az. C-216/18 PPU)
Pariser Justiz ermittelt wegen offenbar geplanter Anschläge auf Muslime
Wegen mutmaßlich geplnater Anschläge gegen Muslime hat die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen zehn Verdächtige aus der rechtsradikalen Szene eröffnet. Die Pariser Staatsanwaltschaft wirft den neun Männern und einer Frau die Bildung einer "kriminellen terroristischen Gruppe" vor, wie am Mittwochabend bekannt wurde. Sie sollen Attentate auf Islamisten sowie auf Moscheen und Frauen mit Kopftuch geplant haben.
Ferienstart in fünf weiteren Bundesländern könnte Straßen verstopfen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 28, 2018 07:32 ET (11:32 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.