Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ASYLSTREIT - Die deutsche Wirtschaft warnt vor einem Scheitern der Großen Koalition bei einer weiteren Eskalation des Flüchtlingsstreits zwischen CDU und CSU. "Die Beteiligten müssen endlich Verantwortung zeigen und einen Regierungsbruch vermeiden", sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH). "Wir sehen im Moment einen fahrlässigen Konfrontationskurs. Das kann die GroKo sprengen und zu Neuwahlen führen mit jetzt noch gar nicht abschätzbaren Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland wie in Europa." (RND)
JUSTIZ - Die enorme Zahl von Asylverfahren belastet die Verwaltungsrichter. Ihr Verbandschef Robert Seegmüller ruft die Politik zur Hilfe. "Wir haben es mit Justizlotterie zu tun", sagte er in einem Interview. Zurückweisungen an der deutschen Grenze sind eine "offene Rechtsfrage". Die nationale Rechtslage dagegen sei eindeutig. "Zurückweisungen sind möglich, so steht es in Paragraf 18 Asylgesetz. Die Frage ist, inwieweit und mit welchen Regelungen europäisches Recht die nationale Rechtslage überlagert. Darum dreht sich letztlich der juristische Streit". (Welt S. 5)
SOZIALBEITRÄGE - Das Handwerk schlägt Alarm wegen steigender Sozialbeiträge. "Man darf nicht vergessen, dass wir bei den Steuern schon seit langem vergeblich auf Entlastungen warten, und gleichzeitig drohen die Sozialbeiträge durch die Decke zu gehen", sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH). "Es muss dafür gesorgt werden, dass sich Arbeit und Leistung im Handwerk lohnen. Irgendwann ist unsere Belastungsgrenze auch mal erreicht." Wollseifer sagte, allein die Rückkehr zur Parität bei den Krankenkassenbeiträgen koste das Handwerk 1 Milliarde Euro jährlich. "Hinzu kommen höhere Lasten für die Pflege und dazu noch die teure Mütterrente II", so der ZDH-Präsident. "All das wird nicht aus dem Steuertopf bezahlt, obwohl es gesamtgesellschaftliche Aufgaben sind, sondern aus Beiträgen. So geht das nicht weiter." (RND)
LUFTVERKEHR - Laut Berechnungen des Fluggastrechte-Portals EUclaim fielen von Januar bis zum 20. Juni deutschlandweit 15.571 Flüge aus, 3.778 waren mindestens drei Stunden verspätet. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum gab es 8.826 Ausfälle und 2.268 Verspätungen. Auf die Airlines kommen millionenschwere Entschädigungen zu. Basierend auf ihren Daten haben die Experten von EUClaim errechnet, dass allein bis zum 20. Juni Entschädigungsansprüche von fast 480 Millionen Euro aufgelaufen sind. Je nach Flugentfernung steht Fluggästen ab einer Verspätung von drei Stunden eine Entschädigung von bis zu 600 Euro zu. "Ich fürchte, dass auf die Branche eine große finanzielle Belastung zurollt", sagte Roland Keppler, der Chef von Tuifly. (Handelsblatt S. 18)
FRACKING - Fracking galt lange als vorübergehendes Phänomen. Ein Irrtum: Die neue Art, Erdgas zu fördern, boomt besonders in den USA. Das verschiebt weltweit die Machtverhältnisse. (Welt S. 9)
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June 29, 2018 00:22 ET (04:22 GMT)
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