BERLIN (Dow Jones)--Der Bundestag hat das Ende der Finanzhilfen für Griechenland mit einer letzten Zahlung von 15 Milliarden Euro und damit verbundene Schuldenerleichterungen für das Land beschlossen. Nach einer kontroversen Debatte stimmten die Abgeordneten mehrheitlich für eine entsprechende Vorlage von Finanzminister Olaf Scholz (SPD), wie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) nach der namentlichen Abstimmung bekanntgab.
Die Euro-Finanzminister hatten sich vergangene Woche auf die Bedingungen für das Ende des dritten Griechenland-Hilfsprogramms geeinigt. Nach acht Jahren der Abhängigkeit von Hilfen seiner internationalen Gläubiger soll das hoch verschuldete Land damit ab August wieder finanziell auf eigenen Beinen stehen. Athen bekommt die Abschlusszahlung von 15 Milliarden Euro zum Aufbau eines Finanzpuffers und Schuldenerleichterungen. So muss Griechenland mit der Schuldenrückzahlung aus dem zweiten Hilfsprogramm zehn Jahre später beginnen als vorgesehen und damit erst 2033.
Scholz verteidigte in der Bundestagsdebatte das von der Eurogruppe vereinbarte Paket und lobte die Reformanstrengungen Athens. "Griechenland ist auf einem guten Wege", sagte er. Nun werde Athen das dritte Hilfsprogramm "planmäßig am 20. August" beenden. "Damit kann Griechenland die Rettungsschirme nach acht Jahren verlassen und hat die Chance, wieder auf eigenen Beinen zu stehen." Scholz war überzeugt, dass Athen die Kredite zurückzahlen werde - wenn auch auf "ganz lange" Sicht.
Unterstützung kam auch von den Grünen, deren Haushaltssprecher Sven-Christian Kindler es "gut und richtig" nannte, dass die Bundesregierung "ihre Blockadehaltung gegen Schuldenerleichterungen aufgegeben" habe. Die übrigen Oppositionsparteien übten hingegen Kritik.
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June 29, 2018 05:00 ET (09:00 GMT)
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