Über viele Jahre ging Siltronic, die ehemalige Tochter der Wacker Chemie AG, durch ein regelrechtes Tal der Tränen. Aufgrund hoher Überkapazitäten fuhr der Waferhersteller einen Verlust nach dem anderen ein. Nach dem Börsengang 2015 und der inzwischen weitgehenden Abnabelung von Wacker (Restanteil 30,8 %) konnte das Management allerdings das Ruder spektakulär herumreißen. Heute strotzt das Unternehmen nur so vor Kraft. Auch wenn der Branche traditionell eine erhebliche Zyklik nachgesagt wird, könnte sich die Wachstumsstory in den nächsten Jahren fortsetzen.
Strukturell jedenfalls befindet sich Siltronic in einer sehr guten Ausgangslage. Mit rd. 15 % Marktanteil zählen die Münchener zu den unangefochtenen Top-5 der Waferbranche, die zusammen mehr als 90 % des Weltmarktes auf sich vereinen. Mit seinen Siliziumplatten, die als Basisprodukt für nahezu alle mikroelektronischen Bauteile dienen, beliefert der Konzern sämtliche Global Player der Halbleiterindustrie, genannt seien nur Namen wie Intel, Samsung, Sony oder Infineon. Daneben kommen die Wafer auch in der Mikrosystemtechnik sowie in der Photovoltaik zum Einsatz. Regional liegt der Umsatzschwerpunkt entsprechend den Hauptabnehmern mit 67 % in Asien, gefolgt von Europa (18 %) und den USA (13 %). Dabei werden etwa drei Viertel des Umsatzes mit den zehn größten Kunden erwirtschaftet.
Paradoxerweise trug diese generell eher unbequeme Marktkonzentration nicht unwesentlich zur Sanierung von Siltronic bei. Denn durch das über lange Zeit gnadenlose Preisdiktat der Käuferseite kam die Investitionstätigkeit in der Waferbranche fast vollständig zum Erliegen. Dies führte in Verbindung mit der zuletzt wieder deutlich anziehenden Nachfrage zu erheblichen Kapazitätsengpässen und ...
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