
Das war früher anders. Laut einer Leseranalyse des Jahres 1965 entsprach die damalige Struktur der Bild-Leserschaft der der Gesamtbevölkerung. Geschlecht, Altersschnitt und Bildungsniveau waren nahezu deckungsgleich. Damals hatten 48 Prozent der Bild-Leser maximal einen Hauptschulabschluss mit anschließender Lehre, in der deutschen Bevölkerung waren es 42 Prozent. Inzwischen haben sich die Verhältnisse verschoben. Heute haben immer noch 41 Prozent der Bild-Leser höchstens einen Hauptschulabschluss mit Lehre, in der Gesamtbevölkerung sind es aber nur noch 30 Prozent.
Auch hinsichtlich der Geschlechterverteilung ist Bild kein Abbild der Gesellschaft mehr. Zwei Drittel der Leserschaft ist männlich, lediglich ein Drittel ist weiblich.
Der neue Bild-Chefredakteur Julian Reichelt scheint sich auf die veränderte Stammleserschaft eingestellt zu haben. Eine aktuelle Titelanalyse des journalists zeigt, dass bei der Bild-Zeitung im Zeitraum von Anfang März bis Mitte Juni jene Schlagzeilen dominierten, bei denen es um den Zusammenhang zwischen Ausländern, Flüchtlingen und Gewalt ging. Berücksichtigt man, dass der formale Bildungshintergrund und das Geschlecht einen starken Einfluss auf die Haltung gegenüber Flüchtlingen haben, dann scheint Bild hier sowohl thematisch als auch in der Tonalität seinen Hauptlesern entgegenzukommen.
Die ausführliche Analyse der Bild-Leserstruktur lesen Sie in der Juli-Ausgabe des Medienmagazins journalist, die gerade erschienen ist.
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