
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ADP: US-Privatwirtschaft schafft im Juni 177.000 zusätzliche Stellen
Die US-Unternehmen haben ihren Personalbestand im Juni etwas weniger deutlich als erwartet aufgestockt. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 177.000 zusätzliche Stellen. Analysten hatten ein Plus von 185.000 Jobs vorausgesagt. Im Mai waren nach endgültiger Berechnung 189.000 Arbeitsplätze hinzugekommen. Vorläufig war ein Zuwachs von 178.000 gemeldet worden.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen unerwartet
In den USA sind in der Woche zum 30. Juni entgegen den Erwartungen mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 3.000 auf 231.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 225.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 228.000 von ursprünglich 227.000.
ISM-Index für Dienstleistungssektor steigt im Juni unerwartet
Das Wachstum im Dienstleistungssektor der USA hat im Juni unerwartet angezogen. Der ISM-Index des nicht-verarbeitenden Gewerbes stieg auf 59,1 (Mai: 58,6) Punkte. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 58,3 Punkte prognostiziert. Der Subindex des Auftragseingangs erhöhte sich auf 63,2 (60,5) Punkte und der Produktionsindex auf 63,9 (61,3) Punkte. Der Preisindex sank dagegen auf 60,7 (64,3) Punkte.
Markit-PMI US-Dienstleistungssektor im Juni bei 56,5 Punkten
Das Wachstum im Dienstleistungssektor der USA hat sich im Juni wie erwartet etwas abgeschwächt, ist aber im zweiten Quartal insgesamt stark gewesen. IHS Markit meldete in zweiter Veröffentlichung einen Rückgang des Einkaufsmanagerindex (PMI) auf 56,5 (Mai: 56,8) Punkte. Auch in erster Veröffentlichung war ein Wert von 56,5 Punkten gemeldet worden. Laut Markit deuten die Daten für das zweite Quartal auf die stärkste Expansion im nicht-verarbeitenden Gewerbe seit drei Jahren hin.
US-Rohöllagerbestände steigen unerwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben in der Woche zum 29. Juni unerwartet zugenommen. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,245 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 3,9 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 9,891 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,5 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
Washington und Peking steuern in den Handelskrieg
Volle Fahrt voraus in den Handelskrieg: Wenige Stunden vor dem geplanten Inkrafttreten von massiven US-Strafzöllen gegen China und entsprechenden chinesischen Gegenmaßnahmen haben beide Seiten keinerlei Kompromissbereitschaft erkennen lassen. Das Handelsministerium in Peking bekräftigte: "China gibt weder Drohungen noch der Erpressung nach." Rund um den Globus schürt der Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften die Angst vor einem dramatischen Konjunktureinbruch.
Deutschland und Österreich wollen Mittelmerroute
Deutschland und Österreich wollen laut Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) eine Schließung der Mittelmeerroute für Flüchtlinge erreichen. Dazu solle es in der nächsten Woche ein Treffen der Innenminister aus Deutschland, Österreich und Italien geben, "mit dem Ziel, auch Maßnahmen zu setzen, um die Mittelmeerroute zu schließen, also sicherzustellen, dass die illegale Migration über diese Route nach Europa gestoppt wird", sagte Kurz bei einer Pressekonferenz mit Seehofer in Wien.
Seehofer zuversichtlich vor erneutem Koalitionsgipfel zur Asylpolitik
Vor dem nächsten Treffen der Koalitionsspitzen zur Asylpolitik hat sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zuversichtlich gezeigt. Er gehe davon aus, dass mit der SPD "wahrscheinlich abschließend" über den Vorschlag von CDU und CSU beraten werden, an der Grenze zu Österreich Transitzentren für Flüchtlinge einzurichten, sagte Seehofer am Donnerstag in Wien. Aus der SPD gibt es bislang zahlreiche skeptische Stimmen.
Merkel und Orban betonen Differenzen zur Migrationspolitik
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban haben nach einem Gespräch in Berlin ihre deutlichen Differenzen in der Flüchtlingspolitik unterstrichen. "Hier ist die Sichtweise zwischen Ungarn und Deutschland doch sehr unterschiedlich", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz mit Orban. Dies gelte für die Aspekte, die "das Innere des Schengen-Raums" anbelangen, wie "die Verantwortlichkeit der Verteilung und anderes".
Ungarns Ministerpräsident lehnt Rücknahme von Flüchtlingen weiterhin strikt ab
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban lehnt es weiterhin strikt ab, Flüchtlinge von Deutschland zurückzunehmen. Ungarn sei nicht für Flüchtlinge zuständig, die in Griechenland zuerst die EU betreten hätten, dort aber nicht registriert worden seien, sagte Orban am Donnerstag nach Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Deutschland könne Ungarn dankbar sein, weil es die Balkanroute abgeriegelt habe. "Sonst würden täglich 4.000 bis 5.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Das ist Solidarität."
Merkel betont Schulterschluss mit Großbritannien
Deutschland und Großbritannien sollen nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel auch nach dem Brexit eng zusammenarbeiten. Gerade im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik werde das ganz sicher der Fall sein, sagte die CDU-Vorsitzende am Donnerstag beim Besuch der britischen Premierministerin Theresa May in Berlin und ergänzte: "In anderen Fragen müssen wir noch sehen, wie die britischen Vorstellungen sind".
Ton zwischen London und Moskau wird nach neuem Nowitschok-Fall immer schärfer
Nach dem neuerlichen Nowitschok-Fall in Großbritannien wird der Ton zwischen Moskau und London immer schärfer: Die britische Polizei solle die "dreckigen politischen Spiele mancher Kräfte in London" nicht mitmachen und "endlich" mit Russland kooperieren, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag in Moskau. Sie forderte die britische Regierung auch auf, sich bei Russland für den Vorwurf zu entschuldigen, dass Moskau hinter dem Nowitschok-Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal in England im März stecke.
May kündigt umfassende Untersuchung zum neuen Nowitschok-Fall an
Die britische Premierministerin Theresa May hat eine umfassende Untersuchung zum erneuten Nowitschok-Fall in Großbritannien angekündigt. "Die Polizei, das weiß ich, wird keinen Stein auf dem anderen lassen bei den Ermittlungen zur Klärung des Geschehens", sagte May am Donnerstag zum Auftakt ihres Treffens mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Der neue Fall sei "zutiefst beunruhigend".
EU führt nach dem Beispiel der USA Verfahren für Einreisegenehmigung ein
Nach dem Beispiel der USA wird die EU zur besseren Bekämpfung von Terrorgefahr und grenzüberschreitender Kriminalität ein Einreiseverfahren für Bürger aus Drittstaaten einführen. Eine entsprechende Verordnung verabschiedete das Europaparlament am Donnerstag in Straßburg.
Aktivisten: Hunderte Raketen gehen im Süden Syriens nieder
Syrische und russische Streitkräfte haben nach Angaben von Aktivisten am Donnerstag die heftigsten Angriffe auf die Provinz Daraa seit Beginn ihrer Offensive vor zwei Wochen geflogen. "Hunderte" Raketen und auch Fassbomben seien am frühen Morgen im Süden Syriens niedergegangen, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Der UN-Sicherheitsrat befasst sich am Donnerstag in einer Dringlichkeitssitzung mit der Offensive.
Rund 20 Menschen nach Schiffsunglück vor Urlaubsinsel Phuket vermisst
Nach einem Schiffsunglück vor der thailändischen Urlaubsinsel Phuket werden noch rund 20 Menschen vermisst. Die örtlichen Rettungsdienste teilten am Donnerstagabend mit, das für Tauchausflüge genutzte Boot sei bei rauer See mit 90 Menschen an Bord gekentert. Die Hälfte der Bootsinsassen sei gerettet worden, hieß es zunächst, so dass mehrere Dutzend Menschen als vermisst galten. Später gaben die thailändischen Behörden die Zahl der Vermissten mit rund 20 an.
DJG/DJN/AFP/hab/jhe
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July 05, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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