Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KARSTADT - Seit Jahren versucht sich Karstadt-Eigentümer René Benko an der Übernahme von Galeria Kaufhof. Jetzt steht der Kauf unmittelbar bevor. Bis Ende des Monats soll der Deal nach Informationen der Süddeutschen Zeitung perfekt sein. Die Marke Galeria Kaufhof soll nicht verschwinden, beide Namen bleiben vorerst bestehen. Die insgesamt etwa 37.000 Arbeitsplätze der entstehenden "Europäischen Warenhaus AG", die auch die Warenhäuser des Kaufhof-Eigners HBC in Belgien und den Niederlanden umfasst, sollen weitgehend erhalten werden. Stephan Fanderl, Chef von Karstadt und Signa Retail, der Einzelhandelssparte der Signa Holding von Benko, soll das Gemeinschaftsunternehmen leiten. Als Aufsichtsratschef ist zunächst der jetzige Kaufhof-Aufseher Bernd Beetz vorgesehen. (SZ S. 15/Handelsblatt S. 22/FAZ S. 28)
DAIMLER - Daimler muss rund 774.000 Autos mit zu hohen Abgaswerten in Europa von der Straße holen. Doch der Rückruf wird wohl nicht vor 2019 anlaufen können. Der Grund: Das notwendige Software-Update des Mercedes-Herstellers dürfte überhaupt erst Ende des Jahres fertig sein, heißt es in Konzernkreisen. Daimler bemühe sich, die Updates so schnell wie möglich bereitstellen zu können, versicherte ein Unternehmenssprecher. (Handelsblatt S. 20)
THYSSENKRUPP - Der scheidende Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger geht auch aus Enttäuschung über die Krupp-Stiftung. Hiesinger habe zuletzt nicht nur den Rückhalt des zweitgrößten Aktionärs Cevian vermisst, sondern auch der Krupp-Stiftung, berichtet die Rheinische Post unter Berufung auf Konzernkreise. Zwar habe Stiftungschefin Ursula Gather bei der Aufsichtsratssitzung am 29. Juni dem Tata-Deal zugestimmt, dennoch habe sie zunehmend Zweifel geäußert und Hiesinger nicht den Rücken gestärkt, hieß es weiter. Die Stiftung war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (Rheinische Post)
VOLKSWAGEN - Bis zu zwei Jahre lang parkten sie in der kalifornischen Wüste, in einer ehemaligen Papierfabrik in Detroit und auf 35 anderen, teuer angemieteten Plätzen in den Vereinigten Staaten: 427.300 Dieselautos mit fehlerhafter Abgasreinigung, die Volkswagen zurückrufen musste, um sie zu reparieren - oder zu verschrotten. "Der Berg schmilzt langsam ab", berichtet Hinrich J. Woebcken, Chef von Volkswagen of America, im Gespräch mit dem Handelsblatt. Die Fahrzeuge mit Zwei- oder Dreiliter-Diesel jüngerer Generation würden jetzt nach und nach auf Konzernkosten mit einem neuen Katalysator, einem neuen Onboard-Diagnose-System sowie neuer Software versehen und nach dem "Fix" zurück auf die Straßen gebracht. Die älteren würden "in großer Stückzahl verschrottet". Genauere Angaben machte Woebcken dazu nicht. Aber der Tiefpunkt sei überwunden, die Kundenloyalität fast schon wieder so hoch wie vor dem Dieselskandal. "Unsere alten Kunden kommen zurück. Und was noch wichtiger ist: Wir gewinnen neue hinzu", sagt Woebcken heute. "Wir sind in den USA derzeit die am stärksten wachsende Marke." (Handelsblatt S. 21)
PORSCHE - In der Abgasaffäre bei Volkswagen hat die VW-Tochter Porsche nach Informationen der Süddeutschen Zeitung von der Schwestergesellschaft Audi mehr als 200 Millionen Euro Schadenersatz verlangt. Das gehe aus einem Brief hervor, den Porsche-Vorstandschef Oliver Blume vor knapp einem Jahr, am 28. Juli 2017, an Audi-Chef Rupert Stadler geschickt hatte. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte damals fast 22.000 Sportwagen des Modells Porsche Cayenne mit Diesel-Motoren, die von Audi stammten, aus dem Verkehr gezogen. Nach Angaben aus VW-Konzernkreisen soll Porsche als Reaktion auf die Weigerung von Audi, hohe Kosten zu übernehmen, wochen- und monatelang Rechnungen aus Ingolstadt nicht beglichen haben. (Süddeutsche Zeitung S. 20)
AAREAL BANK - Bei der Aareal Bank bleiben die Einnahmen aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen im zweiten Quartal hinter den Planungen zurück. "Was die Prepayments angeht, so erinnert mich die aktuelle Entwicklung an das vergangene Jahr", erklärt der Vorstandsvorsitzende des Wiesbadener Immobilienfinanzierers, Hermann Merkens, im Interview mit der Börsen-Zeitung. "Auch im laufenden Jahr sieht es so aus, dass sich hier weit weniger tut, als wird das ursprünglich geplant hatten." (Börsen-Zeitung S. 5)
HEIDELDRUCK - Heidelberger Druckmaschinen (Heideldruck) ist nach der Restrukturierung in der Wende zum Wachstumsunternehmen, sagt Digital-Vorstand Ulrich Hermann im Interview. "Wir müssen weg vom reinen Maschinenverkauf", sagte er weiter. (Börsen-Zeitung S. 11)
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July 06, 2018 00:32 ET (04:32 GMT)
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