die vergangene Woche hatte es in sich. Anfangs stand die Regierung hierzulande noch auf der Kippe, bis sich die Unionsparteien für einen gemeinsamen Weg in der Migrationsfrage entschieden. Ungewohnt unentschlossen war auch US-Präsident Donald Trump, der sonst eher durch polterndes und vorschnelles Handeln von sich reden macht, welchen Weg er bei den Zöllen für deutsche Autos einschlagen soll: erhöhen oder gar senken? Obwohl die Risiken für den Aktienmarkt weiter bestanden, ging es für den deutschen Leitindex um 1,5 Prozent nach oben.
Seit Freitagnacht gelten US-Zölle von 25 Prozent auf chinesische Produkte und die entsprechenden Gegenmaßnahmen Chinas traten ebenfalls in Kraft. Was manchem Berichterstatter angesichts der ausufernden Verwendung der Wörter Konflikt, Streit und sogar Krieg scheinbar nicht gelang, war den Anlegern am Freitag anzumerken: Gelassenheit. Sie ließen trotz dieses Hintergrunds den Dow Jones steigen. Von Panik kann derzeit also keine Rede mehr sein, denn die aktuelle Situation wurde ausreichend kommuniziert und von den Marktteilnehmer bereits erwartet.
Zuletzt bestimmte sogar die Ansicht den Markt, dass die Zollpolitik die Wirtschaft gar nicht so sehr belasten werde, wie bislang angenommen, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten positiv ausfielen und weitere Konjunkturdaten Grund zum Optimismus gaben. Thema des Tages am hiesigen Aktienmarkt war der Rücktritt von Helmut Hiesinger. Der CEO von ThyssenKrupp hatte dem Aufsichtsrat diesen angeboten und das Gremium ihn angenommen. Hiesinger gliederte zwar die Stahlsparte aus, aber nahm das Unternehmen nicht komplett auseinander. Ob sich das nun ändert?
In der bevorstehenden Woche erwartet die Anleger anfangs noch eine relativ kurze Agenda. Die Quartalszahlensaison in den USA nimmt langsam an Fahrt auf, wodurch die Hoffnung seitens der Marktteilnehmer besteht, dass sich der Fokus weg von der politischen Bühne auf die fundamentalen Daten der Unternehmen richtet. Am Freitag präsentieren mehrere US-Banken ihren Zwischenbericht. Zu Bewegungen könnte es am Donnerstag nach den Verbraucherpreisen und der Veröffentlichung des EZB-Protokolls der geldpolitischen Sitzung von Mitte Juni kommen.
Lage hellt sich aufDer DAX verlief am Freitag im bisher weitgehend ruhigen Handel über der Marke von 12450 Punkten und befinde sich damit also weiterhin im zurückeroberten Trendkanal. Der Leitindex könnte aber noch weiter korrigieren und bis etwas 12400 Punkte abrutschen. Im Bereich von 12400 Punkten sollte der DAX wieder umdrehen, sonst würde die Aufwärtsdynamik in Gefahr geraten. Solange 12400 Punkte halten, könnte der Index in Folge erneut hochziehen und Kurs auf 12600 Punkte nehmen. Über 12600 Punkten würde sich die Lage auch langfristig wieder aufhellen.
Der marktbreite S&P 500 ging am Vortag bei 2736 Punkten aus dem ...
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