BERLIN (Dow Jones)-Der Aufbau einer Batteriezellproduktion durch den chinesischen Anbieter CATL in Thüringen widerspricht nach Einschätzung von Kanzlerin Angela Merkel nicht den Anstrengungen zum Aufbau einer eigenen Produktion. Es gebe nun einmal noch keine Batteriezellproduktion auf deutscher oder europäischer Seite, sagte Merkel am Montag bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin, wo die Gründung des neuen Werks in der Nähe von Erfurt offiziell verkündet wurde. Die Investition schließe einen späteren Wettbewerb mit China nicht aus, meinte Merkel.
"Wenn wir es selber könnten, wäre ich auch nicht traurig", sagte Merkel (CDU). Wenn diese Investition schon einmal stattfinde in Europa, dann sei es gut, wenn sie in Deutschland stattfinde.
Das neue Werk in Thüringen ist Bestandteil eines Deals zwischen CATL und deutschen Autobauern. Hersteller wie BMW haben Batterien im Wert von Milliarden Euro geordert, im Gegenzug entsteht die Produktion in Deutschland.
Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es gleichwohl weiterhin, die EU-Kommission beim Aufbau eines Investitionsprogramms (IPCEI) im Bereich Batteriezellfertigung zu unterstützen. Auch Deutschland soll wieder Standort für die Batteriezellproduktion werden. "Wir wollen ein Fraunhofer-Institut für Speichertechnologien einrichten und vorhandene Kompetenzen einbinden", heißt es dazu im Koalitionsvertrag.
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July 09, 2018 10:10 ET (14:10 GMT)
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