Düsseldorf (ots) - Seit dem EU-Austrittsvotum vor zwei Jahren taumelt die britische Regierung von einer Krise in die andere. Premierministerin Theresa May kann nach knapp zwei Amtsjahren getrost für sich verbuchen, dass allein ihr Überleben im Amt schon einen gewissen Erfolg darstellt. Freilich hat sie bisher vermieden, dem Volk und den Hardlinern im eigenen Kabinett deutlich zu machen: Die selbstgewählte Isolation hat für die Brexit-Insel schwerwiegende, nicht zuletzt finanziell negative Folgen. Das nach langer Klausurtagung zustande gekommene Chequers-Papier macht dies erstmals deutlich. Prompt traten führende Brexiteers wie David Davis und Boris Johnson zurück. Der Tory-Fraktion, dem Parlament und dem Land müssen die Rebellen nun endlich erklären, was sie außer Phrasen von der angeblich zurückgewonnenen Kontrolle zu bieten haben. Die Torys sollten bedenken, dass ihnen nicht nur eine Premierministerin abhanden kommen kann, sondern gleich die ganze Macht. Zwar hat auch die Labour-Fraktion bisher keinen kohärenten Brexit-Plan vorgelegt. Aber die Briten könnten zum Schluss kommen: Schlimmer als mit den Konservativen sind wir mit der Opposition auch nicht bedient.
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