Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.35 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.422,35 -1,47% -2,33% Stoxx50 3.055,04 -1,44% -3,86% DAX 12.417,13 -1,53% -3,87% FTSE 7.591,96 -1,30% -0,61% CAC 5.353,93 -1,48% +0,78% DJIA 24.766,23 -0,62% +0,19% S&P-500 2.778,67 -0,54% +3,93% Nasdaq-Comp. 7.724,34 -0,45% +11,89% Nasdaq-100 7.247,55 -0,48% +13,31% Nikkei-225 21.932,21 -1,19% -3,66% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 162,52% +12
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,43 74,11 -2,3% -1,68 +21,9% Brent/ICE 76,37 78,86 -3,2% -2,49 +18,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.246,21 1.255,47 -0,7% -9,26 -4,4% Silber (Spot) 15,83 16,06 -1,4% -0,23 -6,5% Platin (Spot) 832,80 846,75 -1,6% -13,95 -10,4% Kupfer-Future 2,74 2,83 -3,2% -0,09 -17,8%
Wie schon zuletzt zu beobachten wird Gold nicht mehr als sicherer Hafen wahrgenommen. Der US-Protektionismus dürfte die Preise nach oben ziehen und mittelfristig die US-Notenbank zu einer strafferen Geldpolitik zwingen, so die Spekulation im Markt.
Die Ölpreise fallen trotz eines überraschend starken Rückgangs bei den wöchentlichen US-Lagerdaten. Übergeordnet belastet allerdings die Entscheidung Libyens, die Exportaktivitätten wieder aufzunehmen. Dazu kommen die neusten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Dieser könnte die globale Konjunktur abwürgen und die Nachfrage nach Erdöl beschneiden.
FINANZMARKT USA
Vor dem Hintergrund neuer Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit mit China zeigt sich die Wall Street zur Wochenmitte mit Abgaben. Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt verschärft sich damit weiter. Die Abgaben fallen allerdings geringer als in Asien und Europa aus. Am Aktienmarkt steht zudem der Bieterwettstreit um die britische Bezahlfernsehgruppe Sky im Blick. 21st Century Fox hat ihr Übernahmeangebot erhöht und überflügelt damit die Offerte von Comcast. Comcast steigen um 1,9 Prozent, Fox fallen dagegen um 3,8 Prozent. Nvidia geben 2,3 Prozent ab. Das Technologieunternehmen hat eine Kooperation mit den deutschen Konzernen Daimler und Bosch bekannt geben, um Robotertaxen in Kalifornien zu testen. Die Nachricht komme nicht überraschend, heißt es. Facebook ermäßigen sich um 0,2 Prozent, das soziale Netzwerk rechnet mit einer Strafe in Großbritannien von 660.000 Dollar wegen des Datenskandals. Fastenal steigen um 13 Prozent, der Schraubenhersteller erhöht die Quartalsdividende und überzeugt mit seinem Quartalsausweis. Pfizer sinken um 0,5 Prozent. Der Pharmakonzern verschiebt auf Druck des US-Präsidenten Preiserhöhungen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach Tagen der Ruhe ist der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter eskaliert. Die Märkte hätten lange Zeit von Deregulierung und Globalisierung profitiert, nun seien sie mit Deglobalisierung und Regulierung konfrontiert. Die Rohstoffwerte stellten mit einem Abschlag von 3,3 Prozent den größten Verlierer der Sektorindizes. "Der wachsende Protektionismus wird das Wirtschaftswachstum in China belasten", so ein Aktienhändler. Darunter dürfte die Nachfrage aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach Rohstoffen leiden. So waren bereits die Preise für Industriemetalle wie Kupfer und Zink auf Jahrestiefs gefallen. Für Ölwerte ging es im Schnitt um 2,3 Prozent nach unten. Als leichte Enttäuschung bezeichnete ein Händler das neue Gebot von 21st Century Fox für Sky. Sky verloren 0,5 Prozent. Thyssenkrupp sanken um 4,3 Prozent, Salzgitter um 3,1 Prozent und Arcelormittal um 3,7 Prozent. Der Stahlsektor steht nach Einschätzung der UBS vor schwierigen Zeiten. Die weltweite Stahlproduktion steige derzeit nahezu doppelt so schnell wie die Nachfrage. Positiv bewerteten Marktteilnehmer den Kauf von Prodomax Automation durch Jenoptik. Die Aktie gehörte mit einem Plus von 0,2 Prozent zu den wenigen Gewinnern im TecDAX. Gut kam auch das Gebot von Bechtle (plus 2,3 Prozent) für Inmac WStore an. Trotz überzeugender Geschäftszahlen verloren Deutz 1,6 Prozent. Hier belastete ein Streik bei einem wichtigen Zulieferer. Gegen den Trend ging es für Rocket Internet um 1 Prozent nach oben. Gründer Oliver Samwer hatte weitere Aktien erworben. Steinhoff haussierten mit Aufschlägen von 31,7 Prozent. Das angeschlagene Möbelunternehmen strebt mit seinen Gläubigern eine "Halte"-Vereinbarung hinsichtlich der Restruktierung seiner Schulden an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.19 Uhr Di, 17.28 Uhr % YTD EUR/USD 1,1711 -0,24% 1,1734 1,1732 -2,5% EUR/JPY 130,87 +0,44% 130,28 130,47 -3,3% EUR/CHF 1,1642 -0,03% 1,1634 1,1646 -0,6% EUR/GBP 0,8851 +0,09% 0,8845 1,1318 -0,4% USD/JPY 111,77 +0,70% 111,04 111,21 -0,8% GBP/USD 1,3230 -0,34% 1,3265 1,3277 -2,1% Bitcoin BTC/USD 6.414,62 +0,2% 6.366,69 6.396,98 -53,0%
Der ICE-Dollarindex um 0,2 Prozent. Nach dem Absturz des Dollar zum Yen in Reaktion auf die Trump-Drohungen in Richtung China auf das Tagestief von 110,77 Yen erholt sich die US-Devise wieder auf aktuell 111,54 Yen. Damit hat der Greenback seine kompletten Verluste wieder wettgemacht. Diese Entwicklung wird als Entspannungszeichen gewertet.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit deutlichen Abgaben haben die Börsen auf neue Strafzolldrohungen der USA reagiert. China könnte nun "Feuer mit Feuer bekämpfen", kommentierte ein Marktteilnehmer das neueste Kapitel im Zollstreit. Die Möglichkeiten, Gegenzölle zu erheben, seien zwar begrenzt, weil das Volumen der nach China importierten US-Produkte geringer ausfalle als die nun mit Zöllen bedrohten China-Ausfuhren in die USA. China könnte daher auf andere Maßnahmen ausweichen, indem es etwa die Aktivitäten von US-Unternehmen in China durch schärfere Gesetze erschwere oder US-Anleihen verkaufe. Denkbar sei auch, dass China die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea störe. Einige Aktien konnten sich der schlechten Stimmung in China entziehen. In Shenzhen stiegen Alcha Aluminium und Hanrui Cobalt um das Tageslimit von 10 Prozent. Sie profitierten vom Plan des US-Elektroautoherstellers Tesla, eine Fabrik in Schanghai zu bauen. Der Yen profitierte von der Eskalation als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Zuletzt erholte sich der US-Dollar etwas. Verkauft wurden in Tokio besonders Aktien von Unternehmen, für die China ein wichtiger Absatzmarkt ist. Yaskawa Electric büßten 1,6 Prozent ein. Omron verloren ebenfalls 1,6 Prozent. Im übrigen Exportsektor verbilligten sich die Aktien der Automobilhersteller Honda, Nissan und Toyota um 0,3 bis 2,1 Prozent. Vergleichsweise gut hielt sich die Börse in Seoul. Gestützt wurde der Markt von Posco und Korean Air, die um je 1 Prozent zulegten. Auch der Bausektor verzeichnete Kursgewinne.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Thyssenkrupp-Aufsichtsratschef Lehner weist Forderung nach Zerschlagung zurück
Beim Stahlkonzern Thyssenkrupp wehren sich Anteilseigner und Führung vehement gegen die von zwei Hedgefonds geforderte Zerschlagung. Aufsichtsratschef Ulrich Lehner sagte der Zeit, es bestünden keinerlei Pläne, "uns von unserem besten Geschäft zu trennen" - gemeint ist das profitable Aufzugsgeschäft. Der Vize-Chef der Krupp-Stiftung, Reimar Lüst, sagte dem Blatt: "Wir werden den Heuschrecken nicht das Feld überlassen."
Rocket-Internet-Chef kauft für 29 Millionen Euro weitere Aktien
Der Mitgründer und CEO der Startup-Schmiede Rocket Internet, Oliver Samwer, hat erneut Aktien seines Unternehmens gekauft. Wie die im MDAX notierte Rocket Internet SE am Mittwoch mitteilte, kaufte Samwer für 29 Millionen Euro Aktien des Unternehmens. Bereits Ende Juni hatte der Rocket-Internet-Chef Aktien im Wert von rund 40,8 Millionen Euro erworben.
Friwo senkt Umsatz- und Ergebnisprognose für 2018
Der Netzgerätehersteller Friwo hat seine Jahresziele zusammengestrichen. Die Friwo AG geht für 2018 nun nur noch von einem Umsatz in der Größenordnung von 125 Millionen Euro aus statt wie bisher von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 141,3 Millionen Euro. Beim EBIT, das bisher in etwa proportional zum Umsatz steigen sollte, werden nun 6,5 bis 7,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im Jahr 2017 belief sich das EBIT auf 10 Millionen Euro.
Textildiscounter Kik stoppt wegen Trump geplanten US-Marktstart
Der Textildiscounter Kik hat wegen der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump seinen geplanten Marktstart in den USA gestoppt. "Wegen des aktuell schwierigen internationalen Umfelds und des drohenden Handelskrieges zwischen Amerika und China, aber auch zwischen Amerika und Europa wäre ein Start in den USA für uns derzeit mit einem zu hohen Risiko verbunden", sagte Kik-Chef Patrick Zahn dem Handelsblatt.
Steinhoff verhandelt mit Gläubigern über Halte-Vereinbarung
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July 11, 2018 12:37 ET (16:37 GMT)
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