Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
USA - Vor dem Gipfeltreffen mit seinem Moskauer Kollegen Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump die Europäische Union als "Gegner" bezeichnet. In einem Interview mit dem amerikanischen Sender CBS sagte er auf die Frage, wen er als die "größten globalen Widersacher" der Vereinigten Staaten ansehe: "Ich denke, wir haben viele Gegner. Ich denke, die Europäische Union ist ein Gegner, angesichts dessen, was sie uns beim Handel antun. Man würde das von der Europäischen Union vielleicht nicht denken, aber sie ist ein Gegner." Die Äußerungen dürften die Spannungen im transatlantischen Verhältnis weiter verstärken. (SZ S. 1/Handelsblatt S. 1/FAZ S. 1/Welt S. 1)
BUNDESBANK - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat die Bundesregierung vor steigenden Konjunkturrisiken gewarnt. Zwar sei das Wachstum noch "intakt", doch die politischen Unwägbarkeiten würden "zunehmen", sagte er nach Informationen des Handelsblatts kürzlich in einer Sitzung des Kabinetts. Die US-Handelspolitik und der Brexit seien Beispiele für solche Risiken. Die Bundesbank hatte deshalb ihre Wachstumsprognose im Juni für 2018 von 2,5 auf 2,0 Prozent gesenkt. Die Eintrübung der Konjunktur falle stärker aus als zunächst erwartet, sagte Weidmann. (Handelsblatt S. 7)
AFRIKA - Entwicklungsminister Gerd Müller hat eine neue Afrika-Politik der EU gefordert. "Wir brauchen einen EU-Afrika-Kommissar, bei dem alle Fäden einer in sich stimmigen Afrika-Politik zusammenlaufen", sagte der CSU-Politiker. Der EU-Haushalt müsse endlich neue Prioritäten setzen, statt an den Vorstellung der 80er Jahre festzuhalten. Von 2021 bis 2027 wolle die EU für Afrika 39 Milliarden Euro ausgeben. "Das ist ein Zehntel dessen, was für die Agrarpolitik vorgesehen ist und ein Beleg dafür, wie wenig wir Afrika als Chancenkontinent wahrnehmen", kritisierte Müller. China und Russland investierten dagegen massiv und sicherten sich knappe Rohstoffe wie Coltan und Lithium für die Digital- und Elektroindustrie. (Rheinische Post)
MIETMARKT - Viele Menschen in Deutschland leiden unter den hohen Mieten in den Großstädten. Das belegt auch eine große Online-Befragung der Süddeutschen Zeitung, an der sich 57.000 Bürger beteiligt haben und deren Ergebnisse nun vorliegen. Zu den besonders stark belasteten Gruppen gehören neben Geringverdienern auch Alleinerziehende. Die Daten und Geschichten der Umfrageteilnehmer zeigen, dass hohe Mietkosten nicht nur ein finanzielles Problem darstellen, sondern häufig die Lebensplanung erheblich einschränken. (SZ S. 17)
INVESTITIONEN - Bund, Länder und Gemeinden bleiben mit ihren Investitionen hinter dem zurück, was vergleichbare Länder aufbringen, zeigt eine Studie des Ifo-Instituts. Daran ändert auch der Kurs von Finanzminister Olaf Scholz nichts, der auf Investitionen angeblich besonderen Wert legt. (Handelsblatt S. 6)
VERKEHRSPOLITIK - Die Liste großer deutscher Verkehrsprojekte ist lang an spektakulären und kostspieligen Verzögerungen. Die Regierung will den Bau von Straßen und Schienen nun per Gesetz beschleunigen. Das soll Milliardenpannen wie bei Stuttgart 21 verhindern. (SZ S. 20)
PATIENTEN - Gesundheitsminister Jens Spahn beschleunigt die Einführung digitaler Patientenakten. Laut Koalitionsvertrag soll die elektronische Patientenakte bis 2021 kommen. Spahn will aber schon jetzt die gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen. "Kassen, die das früher machen wollen, bekommen jetzt die notwendige Rechtssicherheit", sagte Spahn der FAZ. (FAZ S. 17)
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July 16, 2018 00:37 ET (04:37 GMT)
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