
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Das Risiko plötzlicher Finanzmarktstörungen ist neben den fortdauernden Auswirkungen der Handelskonflikte verstärkt in den Blick der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) gerückt. "Als zweites Risiko gibt es zunehmend Stimmen, die das Risiko abrupter Anpassungen auf den Finanzmärkten sehen", sagte ein hochrangiger Beamter des Finanzministeriums in Berlin mit Blick auf ein Treffen der Finanzminister der G20 am Wochenende in Buenos Aires.
"Deutschland betont immer eine solide Finanzpolitik und den Aufbau fiskalischer Puffer" als Antwort auf dieses Risiko, betonte der Beamte. "Da haben wir inzwischen viele Fürsprecher." Diese Punkte seien das zentrale Element zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften und schüfen Spielraum für Zukunftsinvestitionen und den Umgang mit unerwarteten Entwicklungen. Prozyklische Geld- und Fiskalpolitiken müssten hingegen vermieden werden, weil sonst unter anderem Vermögensblasen oder eine Reformverschleppung drohten.
Zur Handelspolitik werde Deutschland in Buenos Aires erneut betonen, "dass Handelsbeschränkungen nicht die richtige Antwort sein können". Sie schadeten allen. Gleichzeitig müsse man aber mit den Verwerfungen der Globalisierung besser umgehen und so die "soziale Resilienz" erhöhen. Allgemein ziehe sich die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften "wie ein roter Faden" durch die meisten Punkte der Tagung, bei der Argentinien auch besonders die Zukunft der Arbeit und die Entwicklung einer "Infrastrukturanlageklasse" ins Zentrum rücken will.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
(END) Dow Jones Newswires
July 17, 2018 09:30 ET (13:30 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.