(neu: weitere Aufträge und mehr Details)
FARNBOROUGH (dpa-AFX) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus
Die meisten Bestellungen sammelten die Hersteller für ihre Mittelstreckenjets ein. Airbus sicherte sich einen Vorvertrag über 100 Maschinen der A320neo-Modellfamilie, wie der Konzern am Dienstag auf der Luftfahrtmesse in Farnborough bei London mitteilte. Der Käufer will jedoch zunächst geheim bleiben. Laut Preisliste kommt der Auftrag auf einen Gesamtwert von 11,5 Milliarden US-Dollar (9,8 Mrd Euro). Allerdings sind bei solchen Bestellungen hohe Rabatte üblich.
Zudem fand Airbus einen weiteren Käufer für seine jüngst von
Bombardier
Boeing punktete erneut mit seinen Frachtmaschinen. Der russische
Logistikkonzern Volga-Dnepr und seine Tochter Cargologic wollen 29
Frachter vom Typ Boeing 777 kaufen - mit einem Listenpreis-Wert von
9,8 Milliarden Dollar. Schon am Montag hatte Boeing 19 Maschinen des
Typs losgeschlagen, den Großteil davon an die Deutsche Post
Airbus wurde unterdessen weitere acht Großraumflugzeuge von Typ A350
los. Auch dessen Käufer will zunächst unerkannt bleiben. Zwei
Großraumjets vom Typ A330 gehen an die British-Airways-Mutter IAG
Der Flugzeugfinanzierer ALC schlug bei Boeings Passagierjets zu. Das Unternehmen, das Flugzeuge an Fluggesellschaften vermietet, orderte drei Langstreckenjets vom Typ Boeing 787-9 "Dreamliner" und will bis zu 75 weitere Mittelstreckenflieger vom Typ 737-MAX-8 haben. ALCs Konkurrent Aviation Capital Group entschied sich für 20 Exemplare der 737-MAX-8, und der Flugzeugfinanzierer Gecas will mindestens 24 umgebaute 737-Frachter haben.
Aufträge für die Riesen-Passagierjets Airbus A380 und Boeing 747-8 blieben wie schon auf den meisten Messen der vergangenen Jahre aus. Die meisten Fluggesellschaften setzen inzwischen auf nicht ganz so große Flugzeuge mit zwei statt vier Triebwerken, die billiger zu warten und auch auf weniger gefragten Strecken rentabel einsetzbar sind.
Die A380, die Airbus ab Donnerstag auf der Messe zeigen will, ist ein mehr als zehn Jahre altes Exemplar von Singapore Airlines, das gerade von der Fluglinie Hi Fly übernommen wurde. Die Maschine soll mit neuer Lackierung und erneuerter Passagierkabine zeigen, dass sie auch gebraucht für Airlines attraktiv sein könnte. Eine Modernisierung des Typs als A380plus mit abgeknickten, spritssparenden Flügelenden - wie von Airbus vor einem Jahr angeregt - hat bisher nicht einmal die A380-Großkundin Emirates überzeugt.
Ein kleines Zeichen setzte Airbus mit einem geänderten Auftrag des japanischen Billigfliegers Peach. Die Gesellschaft entschied sich für die neue Langstreckenversion des Airbus-Mittelstreckenjets A321neo - und schrieb dazu eine bereits bestehende Bestellung über A320neo-Jets um. Die A321LR, die im Januar ihren Erstflug absolviert hat, kann auf Flugstrecken von bis zu 7400 Kilometern eingesetzt werden. Peach will sich damit neue Flugziele erschließen. Diese könnten bis zu neun Stunden Flugzeit entfernt sein, hieß es von Airbus.
Boeing denkt seit Jahren darüber nach, für dieses Marktsegment eigens ein neues Flugzeug zu entwickeln. Der Typ wird bereits als Boeing 797 gehandelt. Eine Entscheidung hat Boeing-Chef Dennis Muilenburg aber gerade erst auf 2019 verschoben./stw/she/jha/
ISIN DE0005552004 NL0000235190 US0970231058 CA0977512007 ES0177542018
AXC0233 2018-07-17/17:50