
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKEN - Das Beschwerderegister bei der Finanzaufsicht Bafin wird immer weniger in Anspruch genommen. Das geht aus einer Aufstellung des Bundesfinanzministeriums hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Danach gab es im vergangenen Jahr 4.353 Beschwerden, die der Bafin gemeldet wurden. Nach der Einführung des Registers im Jahr 2012 waren es deutlich mehr. So gab es 2013 noch 9.720 Meldungen. Seitdem sinkt die Zahl kontinuierlich. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres gab es 2.627 Meldungen. Der Spitzenverband der Banken, die Deutsche Kreditwirtschaft, sieht in den Zahlen einen Indikator für gestiegene Beratungsqualität. "Banken und Sparkassen haben in den letzten Jahren ihre Beratungsprozesse weiter verbessert", teilte der Verband mit. (Handelsblatt S. 35)
EZB - Die EZB erhöht im Bemühen um alternative Zins-Benchmark-Sätze den Druck auf Banken und warnt für den Fall eines Scheiterns der Euribor-Reform vor systemischen Problemen. Cornelia Holthausen, die für Marktoperationen zuständige stellvertretende Generaldirektorin der Notenbank, hat Reuters laut einer zur Wochenmitte publizierten Meldung erklärt, es sei "fast unmöglich", noch vor 2020 eine Alternative zur Benchmark Euribor zu finden und einzuführen. Dann tritt die EU-Benchmark-Verordnung in Kraft, deren Vorgaben die bisherigen Maßstäbe für Übernacht- und längere Ausreichungen, Eonia und Euribor, nicht genügen. Die beiden Benchmarks sind ähnlich wie der Libor wegen Manipulationen in Verruf geraten. (Börsen-Zeitung S. 3)
BAUWIRTSCHAFT - Im Kampf gegen die Wohnungsnot hält der Deutsche Städtetag den Bau von 400.000 Wohnungen pro Jahr für nötig. Wie der Präsident des Kommunalverbandes, Markus Lewe, der SZ sagte, müssten davon bis zu 120.000 Sozialwohnungen sein. Lewe forderte Bund und Länder auf, ihre Wohnbauförderung nicht wie geplant 2020 zu verringern. (SZ S. 6)
UNTERNEHMENSANLEIHEN - Der Markt für Unternehmensanleihen boomt. Gefragt ist vor allem solides Mittelmaß. Doch Experten warnen: Ein Konjunkturabschwung könnte für eine Schwemme neuer Ramschanleihen sorgen - und die Märkte in die Knie zwingen. (Handelsblatt S. 28)
AKTIENRÜCKKÄUFE - DAX-Konzerne haben 2018 bisher 4,8 Milliarden Euro in Aktienrückkäufe gesteckt. Für das Gesamtjahr zeichnet sich ein Volumen von 8 Milliarden Euro ab. Im Vorjahr waren es 6 Milliarden Euro. (Börsen-Zeitung S. 6)
ASYLPOLITIK - Außenminister Heiko Maas hat Kritik an den Plänen zur Einstufung der Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer zurückgewiesen. "Ich warne vor Pauschalurteilen. Bloß weil wir nicht mit allen politischen Entwicklungen in den Maghreb-Staaten einverstanden sind, sollten wir sie nicht zu Folterstaaten erklären", sagte Maas dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der SPD-Politiker verwies darauf, dass das Recht auf Asyl auch weiterhin für Angehörige dieser Staaten gelte: "Auch wenn ein Land als sogenannter sicherer Herkunftsstaat eingestuft ist, erfolgt eine Prüfung, ob im Einzelfall Folter droht." Grünen-Chef Robert Habeck hatte zuvor anlässlich der Kabinettsentscheidung die Einstufung kritisiert. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
SEEHOFER - Bundesinnenminister Horst Seehofer sieht in der Kritik an seinen jüngsten Äußerungen in der Flüchtlingspolitik eine gezielte Kampagne gegen ihn und die CSU vor der bayerischen Landtagswahl. "Jeder, der es sehen will, sieht, dass hier eine Kampagne gefahren wird, die geht gegen mich und meine Partei", sagte der CSU-Vorsitzende der Augsburger Allgemeinen. "Leider haben sich auch Einzelne aus der CSU dafür vereinnahmen lassen", wies der Parteichef auch Kritik aus seiner eigenen Partei zurück. (Augsburger Allgemeine)
ELEKTROAUTOS - Die Zweijahresbilanz der Prämie zur Förderung von Elektroautos könnte damit noch schlechter ausfallen als ohnehin schon. Denn die Subvention zum Kauf von E-Autos wird kaum genutzt, wie neue Zahlen der Bundesregierung (Stand 10. Juli) belegen, die dem Handelsblatt vorliegen. Von den 600 Millionen Euro an Fördermitteln, die der Bund bereitstellt, sind in den ersten zwei Jahren gerade mal 78,46 Millionen Euro abgerufen worden, heißt es in einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linken. "Da gerade einmal 13 Prozent der Fördermittel abgerufen wurden, kann man den Umweltbonus nur als Ladenhüter bezeichnen", sagte der Linken-Politiker Jörg Cezanne. Er fordert: "Anstatt Geld für unwirksame Förderprogramme zu binden, sollte lieber der Ausbau des öffentlichen Verkehrs entschieden angegangen werden." (Handelsblatt S. 8)
HANDEL - Sprachassistenten verändern die Spielregeln in der Handelsbranche radikal. Viele traditionelle Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht. Denn Amazon, Google und Co. schneiden ihnen den wichtigen Kontakt zum Kunden ab. (Handelsblatt S. 16)
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July 19, 2018 00:27 ET (04:27 GMT)
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