Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FORSCHUNG - Schon vor Jahren hat die Bundesregierung der Wirtschaft eine steuerliche Forschungsförderung versprochen - umgesetzt wurde sie nie. Nun steigt der Druck auf Finanzminister Olaf Scholz (SPD), das Projekt voranzubringen. Nach Informationen des Handelsblatts will Scholz nach der Sommerpause einen Gesetzentwurf vorlegen. Dieser soll eine vergleichsweise großzügige Regelung enthalten, heißt es. Ein genauer Umfang ist noch nicht bekannt. Früher war von 600 Millionen Euro jährlich die Rede. Angesichts der guten Einnahmeentwicklung könnte es auch mehr werden. (Handelsblatt S. 10)
FACHKRÄFTE - Auf Deutschlands Arbeitnehmer kommt eine regelrechte Gehaltsschwemme zu. Bis zum Jahr 2030 könnte das Pro-Kopf-Einkommen für Fachkräfte um umgerechnet 13.800 Euro im Jahr steigen. Das zumindest erwartet Korn Ferry, eine international tätige Beratungsgesellschaft mit Schwerpunkt auf Personal. Allerdings betonen die Experten, dass längst nicht jeder Beschäftigte auf einen derartigen Lohnzuwachs hoffen darf. (Welt S. 1)
INTERNETKONZERNE - Die Bundesregierung rückt bei der Besteuerung digitaler Konzerne vorsichtig von einem europäischen Alleingang ab. Das zeichnet sich vor dem Treffen der Finanzminister aus den zwanzig wichtigsten Wirtschaftsräumen an diesem Wochenende in Buenos Aires ab. Berlin ist für eine international koordinierte Lösung. (FAZ S. 19)
ANLEIHEN - Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock warnt vor einer Blase an den Staatsanleihemärkten infolge der breiten Anleihekäufe der Notenbank (Quantitative Easing, QE) und befürchtet mögliche Turbulenzen bei einer geldpolitischen Wende. "Die Mutter aller Blasen gibt es sicher am Staatsanleihemarkt - nicht zuletzt als Folge der weltweiten QE-Programme. Es wird schwierig, da die Luft wieder herauszulassen", sagt Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie unter anderem für Deutschland, die Schweiz und Österreich, im Interview der Börsen-Zeitung. Insgesamt sieht Lück an den Finanzmärkten aktuell aber keine systemischen Überbewertungen, die eine aggressivere Normalisierung der Geldpolitik erforderten. (Börsen-Zeitung S. 7)
BUNDESBANK - Die Target2-Salden der Bundesbank sind per Ende Juni 2018 auf 976 Milliarden Euro gestiegen. Der recht stetige Anstieg seit Anfang 2015 wurde im Wesentlichen von den Wertpapierkäufen des Eurosystems getrieben. Deswegen ist er - anders als der rapide Anstieg der Target2-Salden in den Jahren 2011 und 2012 - nicht zwingend ein Indikator für zunehmende Probleme im Finanzsystem oder in der Währungsunion, schreibt Johannes Beermann, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, in einem Gastbeitrag. Wenn der Euro unverändert fortbesteht, sei Target kein Risiko. (Welt S. 15)
UNTERNEHMENSKÄUFE - Beteiligungsgesellschaften pumpen so viele Mittel in deutsche Unternehmen wie seit zehn Jahren nicht. Im ersten Halbjahr stieg der Gesamtwert der Käufe auf 10,7 Milliarden Euro. (Börsen-Zeitung S. 10)
FLUGAUSFÄLLE - Angesichts der zahlreichen Flugausfälle und Verspätungen in der Urlaubszeit hat Verbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) die Fluggesellschaften aufgefordert, ein funktionierendes Beschwerdemanagement aufzubauen. "Die Airlines müssen transparenter machen, warum ein Flug ausgefallen oder stark verspätet ist", sagte die SPD-Politikerin. (Rheinische Post)
HERKUNFTSSTAATEN - Im Streit um die Aufnahme von Tunesien, Marokko und Algerien auf die Liste der sicheren Herkunftsstaaten macht die Union Druck auf die Grünen. "Die grün mitregierten Bundesländer haben bisher gegen jede Vernunft im Bundesrat eine Blockadehaltung eingenommen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). "Ich fordere alle Bundesländer mit dieser Verweigerungshaltung auf, sich endlich ihrer Verantwortung zu stellen." (Bild-Zeitung S.3)
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July 20, 2018 00:31 ET (04:31 GMT)
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