FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesbank geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal stärker gewachsen ist als zu Jahresbeginn. "Dies liegt auch am Auslaufen der im ersten Quartal dämpfenden Sonderfaktoren. So spielte die ungewöhnlich starke Grippewelle, die die wirtschaftliche Aktivität im ersten Vierteljahr negativ beeinflusst haben dürfte, im Frühjahrsquartal keine Rolle mehr", schreiben die Experten der Bundesbank im aktuellen Monatsbericht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im ersten Quartal nur um 0,3 Prozent gestiegen.
Beim Staatsverbrauch, der im Winter zum ersten Mal seit mehreren Jahren merklich rückläufig war, sei ebenfalls von einer Gegenbewegung auszugehen, erwartet die Bundesbank. Gestützt durch die Erholung der Exportaktivität habe die Industriekonjunktur wieder Tritt gefasst. "Auch wenn nicht damit zu rechnen ist, dass die hohen Zuwachsraten des vergangenen Jahres erreicht werden, könnte das verarbeitende Gewerbe als wichtige konjunkturelle Triebkraft wieder stärker in den Vordergrund rücken", hieß es im Monatsbericht.
Aufgrund der nach wie vor ausgezeichneten Arbeitsmarktlage sowie der kräftigen Lohnzuwächse bleibe der private Konsum voraussichtlich ein Eckpfeiler der konjunkturellen Entwicklung. Nicht zuletzt habe die Aktivität im florierenden Baugewerbe ungeachtet bestehender Kapazitätsengpässe "wohl erheblich" zugelegt, erklärte die Bundesbank.
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July 23, 2018 06:00 ET (10:00 GMT)
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