Der Jenaer Software-Anbieter Intershop bleibt nach dem ersten Halbjahr in den roten Zahlen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit zwei Millionen Euro im Minus, wie das Unternehmen am Mittwoch in Jena mitteilte. Im Vorjahreszeitraum war noch ein leichtes Plus von 200 000 Euro erwirtschaftet worden. Auch der Umsatz landete mit 16 Millionen Euro unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2017 mit 18 Millionen Euro.
Vorstandschef Jochen Wiechen begründete die Zahlen mit dem Umstieg auf Cloudlösungen, bei denen Kunden nicht einmalig die Programme für den Internethandel kaufen müssen, sondern die Serviceleistung des Jenaer Unternehmens nutzen und damit kontinuierlich für Umsatz sorgen. "Wir müssen das jetzt in Kauf nehmen", sagte der Vorstandschef zu den Halbjahreszahlen. "Wir sind aber zuversichtlich, dass dieser Weg der richtige ist." Auch andere Softwareanbieter würden ihn gehen.
Der Cloud-Auftragseingang im ersten Halbjahr habe bei 2,2 Millionen
Euro gelegen und sich damit deutlich erhöht. Intershop arbeite bei
dieser technischen Variante, bei der die Software nicht auf
Computern der Kunden, sondern auf zentralen Servern läuft, mit dem
US-Unternehmen Microsoft
Der Intershop-Vorstand hatte in der vergangenen Woche die Geschäftserwartung für 2018 gedämpft. Statt eines ausgeglichenen Betriebsergebnisses geht er nun von einem negativen im niedrigen einstelligen Millionenbereich aus. Zudem werde der Umsatz leicht unter dem Niveau von 2017 liegen.
Intershop gab außerdem bekannt, dass der bis Ende August 2019 laufende Vertrag von Vertriebsvorstand Axel Köhler nach einer Entscheidung des Aufsichtsrats nicht verlängert werde. Mit Köhler, der etwa fünf Jahre im Vorstand war, würden Gespräche über eine vorzeitige Vertragsbeendigung geführt. Zu den Gründen der Personalentscheidung wollte sich Wiechen nicht äußern./ro/DP/tos
ISIN US5949181045
AXC0171 2018-08-01/13:28