
BERLIN (Dow Jones)--In einer Sondersitzung in der parlamentarischen Sommerpause hat der Haushaltsausschuss des Bundestags die letzte Kredittranche für Griechenland gebilligt. Athen erhält nun 15 Milliarden Euro aus dem dritten Hilfsprogramm als Abschlusszahlung und Puffer. Das Programm endet am 20. August. "Mit dem Abschluss des Hilfsprogramms kann Griechenland wieder auf eigenen Beinen stehen", erklärte SPD-Fraktionsvize Achim Post nach der Sitzung. Das Land habe in den vergangenen Jahren enorme Anstrengungen unternommen. Post nannte den Beschluss daher vernünftig und sprach von einem wichtigen Signal.
Weil die griechische Regierung ihr Reformprogramm minimal verändert hatte, mussten die Abgeordneten außerplanmäßig zusammentreten. Am Tag vor der Sondersitzung hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) erneut ernsthafte Zweifel geäußert, ob das klamme Euro-Mitglied auf längere Sicht seine enorme Schuldenlast wird tragen können. Es könne "schwierig werden, den Marktzugang über die längere Frist ohne Schuldenschnitt zu gewährleisten". Für die griechische Regierung bleibe noch viel Reformarbeit zu tun, da das Land bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter hinter seinen Konkurrenten hinterherhinke.
Nach dem Abschluss des Hilfsprogramms muss sich Athen nach acht Jahren unter dem Regime der Euro-Rettung wieder an den Finanzmärkten finanzieren. Zunächst ist die Last von Zins und Tilgung der Hilfsmilliarden gering. Nach der Vereinbarung der Euro-Finanzminister von Juni muss Griechenland mit der Schuldenrückzahlung aus dem zweiten Hilfsprogramm zehn Jahre später beginnen als vorgesehen und damit erst 2033.
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August 01, 2018 08:39 ET (12:39 GMT)
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