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Öl weekly: Fundamentaldaten-Volatilität treibt Ölpreis-Volatilität. Pipeline-Engpässe in den USA dürften für Wachstumsverlangsamung in den USA sorgen. Kommende Woche treten erste Iran-Sanktionen in Kraft

Rohöl musste im Juli den stärksten Preisrückgang innerhalb eines Monats in etwas mehr als zwei Jahren hinnehmen: Seit Anfang Juli gaben die Preise für Brent und WTI etwa 6,5 % bzw. 9 % nach. So lasteten eine höhere Ölproduktion aus den Kern-OPEC-Ländern, die Sorgen vor einem schwächeren Nachfragewachstum der Emerging Markets sowie jüngst überraschend gestiegene globale Öl-Lagerbestände auf dem Markt.

Trotz des jüngsten Anstiegs sind wir nicht besorgt darüber, dass dies eine Kehrtwende bei der Lagerbestandsentwicklung darstellen könnte: Der jüngste Aufbau bei den Lagerbeständen im Juli folgte einem sehr starken - deutlich über das saisonale Maß hinausgehenden - Abbau im Juni (-30 Mio. vs. +3 Mio. Barrel MoM saisonal). Jedoch ist in den vergangenen Wochen eine erhöhte Volatilität in den Fundamentaldaten zu erkennen: Dies ist angesichts des Hoch- und Runterfahrens der Produktion in Libyen, der Produktionsausweitung in Saudi-Arabien sowie bereits zu beobachtender Rückgänge in der iranischen Ölförderung nicht überraschend. Diese erhöhte Fundamentaldaten-Volatilität überträgt sich unmittelbar auf die Ölpreis-Volatilität, welche seit Mitte Juni spürbar zugenommen und den höchsten Stand seit vor der OPEC-Sitzung im November 2016 erreicht hat. Zudem spiegelt sich die erhöhte Fundamentaldaten-Volatilität auch in den "timespreads" (Preisdifferenz zwischen Kontrakten verschiedener Laufzeiten) bei Öl wider: Brent und Dubai notieren am vorderen Ende der Terminkurve im Contango, während die Backwardation bei WTI abnimmt. Für die zuletzt schwache Entwicklung der "timespreads" machen wir die anhaltend hohen US-Rohölexporte und die sich verlangsamenden chinesischen Importe verantwortlich - beides möglicherweise nur vorrübergehende Phänomene. Folglich rechnen wir nicht damit, dass sich der jüngste Aufbau im Juli in den kommenden Monaten fortsetzt und die globalen Öllagerbestände beständig zunehmen, was die Ölpreise nachhaltig belasten könnte.

Im Gegenteil! Während kurzfristig die Stimmung am Ölmarkt mehr oder weniger "bearish" ist, könnte diese sich vor allem im Hinblick auf die Wiedereinführung der Sanktionen gegenüber dem Iran schnell wieder ändern. Die ersten US-Sanktionen werden an diesem Wochenende wirksam. Dann endet die Frist von 90 Tagen, seit die US-Administration das Atomabkommen aufgekündigt hat. Nach weiteren 90 Tagen, also Anfang November, treten die Sanktionen gegen den Energiesektor in Kraft. Wer danach noch Ölgeschäfte mit dem Iran tätigt, muss mit US-Sanktionen rechnen. Bereits jetzt sind die ersten Auswirkungen der Sanktionen erkennbar. Im Juli war die Ölproduktion um 40 Tsd. Barrel/Tag rückläufig. Mit Blick auf die kommenden Monate rechnen wir damit, dass das die Islamische Republik Iran die Produktion alle sechs Monate um etwa 25-30 % einschränken muss, da on- und offshore-Lagerkapazitäten knapp sind. Dies würde auch für höhere Ölpreise als unsere bisherige 75 US-Dollar/Barrel-Jahresendprognose sprechen.

Derweil vermeldete die US-Energiebehörde eine rückläufige US-Ölförderung. Im Mai sank die tägliche Ölproduktion um durchschnittlich 30 Tsd. Barrel MoM, bedingt durch Produktionsrückgänge im Golf von Mexiko (-75 Tsd. Barrel pro Tag), während die Produktion in den sog. Lower-48-Staaten um 47 Tsd. Barrel/Tag (+0,6%) stieg. Auch hier dürfte in den kommenden Wochen mit einer spürbaren Wachstumsverlangsamung (oder sogar Rückgängen) bei der Produktion zu rechnen sein, denn die wichtigste US-Schieferölregion, das Permian-Basin, hat mit Pipeline-Engpässen zu kämpfen. Aufgrund begrenzter lokaler Lagerkapazitäten müssen die Förderer die Produktion einschränken. Wir sehen das US-Produktionswachstum daher weiterhin bei etwa 1,3 Mio. Barrel YoY im Jahresdurchschnitt 2018.


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