Düsseldorf (ots) - Von Juliane Kinast
Dass in Deutschland mit Organisierter Kriminalität Geld verdient wird, dass Gruppen glauben, ihre eigenen Gesetze schreiben zu können, ist nichts Neues. Doch die Kaltblütigkeit - um nicht zu sagen Stolz und Protz - mit der arabische Clans dies tun, sucht ihresgleichen. Unverhohlen und ungepixelt erzählen die Mitglieder ganz aktuell in der ARD-Sendung "Kontraste", wie sie ihre Konflikte selbst lösen - wenn nötig mit roher Gewalt -, sie besingen als Rapper, wie sie über dem Recht stehen. Und sie wissen: Umso mehr Angst sie auf diese Weise verbreiten, desto süßer wird ihr Leben. Und nicht nur ihres. In der TV-Reportage begaben sich die Filmer auch in ein Dorf der türkischen Provinz Mardin, das komplett aus Deutschland finanziert werde. Aus Straftaten und Sozialhilfe, welche einer der Clanälteren als "Gehalt" bezeichnet. Da darf einem ruhig mal die Hutschnur hochgehen. Erst seit einigen Jahren wird offenbar, wie sich die misslungene Integration libanesischer Bürgerkriegsflüchtlinge aus den 80ern in einem kollektiven Absacken in die Kriminalität niederschlägt. Die Clans sind aus dem Schatten herausgetreten. Ein junger Araber aus Berlin sagt im ARD-Beitrag, man wolle teilhaben an Reichtum und Anerkennung: "Wir wollen das Unmögliche." Und sie nehmen es sich mit einer Dreistigkeit, die nur eine Reaktion zulässt: Diesen Straftätern gehört Respekt eingeflößt. Wie das geht, haben - neben dem massiven Vorgehen der Essener Polizei - im Juli Berliner Ermittler mit dem Schlag gegen eine Großfamilie gezeigt, welche unter anderem in den Diebstahl der 100-Kilo-Goldmünze aus dem Bode-Museum verstrickt sein soll. Ein Clanmitglied machte auf sich aufmerksam, weil er massenhaft Eigentumswohnungen kaufte - als Sozialhilfeempfänger. 77 Immobilien im Wert von zehn Millionen Euro beschlagnahmte die Polizei letztlich. Mit aller Härte - das dürfte das einzige Mittel gegen die hochkriminellen Clanmitglieder sein. Die Staatsmacht muss es ihnen so ungemütlich wie nur möglich machen. Richtig ist aber auch der Ansatz des NRW-Innenministeriums, diejenigen aus den Clans zu unterstützen, die sich lösen wollen. "Wir müssen diesen Menschen einen Weg aus den kriminellen Kreisen aufzeigen", sagt Innenminister Herbert Reul (CDU). Und auch das ist ein wichtiges Signal. Denn Sippenhaft gibt es in unserem Land nun einmal nicht - auch nicht für die anrüchigsten Sippen.
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Dass in Deutschland mit Organisierter Kriminalität Geld verdient wird, dass Gruppen glauben, ihre eigenen Gesetze schreiben zu können, ist nichts Neues. Doch die Kaltblütigkeit - um nicht zu sagen Stolz und Protz - mit der arabische Clans dies tun, sucht ihresgleichen. Unverhohlen und ungepixelt erzählen die Mitglieder ganz aktuell in der ARD-Sendung "Kontraste", wie sie ihre Konflikte selbst lösen - wenn nötig mit roher Gewalt -, sie besingen als Rapper, wie sie über dem Recht stehen. Und sie wissen: Umso mehr Angst sie auf diese Weise verbreiten, desto süßer wird ihr Leben. Und nicht nur ihres. In der TV-Reportage begaben sich die Filmer auch in ein Dorf der türkischen Provinz Mardin, das komplett aus Deutschland finanziert werde. Aus Straftaten und Sozialhilfe, welche einer der Clanälteren als "Gehalt" bezeichnet. Da darf einem ruhig mal die Hutschnur hochgehen. Erst seit einigen Jahren wird offenbar, wie sich die misslungene Integration libanesischer Bürgerkriegsflüchtlinge aus den 80ern in einem kollektiven Absacken in die Kriminalität niederschlägt. Die Clans sind aus dem Schatten herausgetreten. Ein junger Araber aus Berlin sagt im ARD-Beitrag, man wolle teilhaben an Reichtum und Anerkennung: "Wir wollen das Unmögliche." Und sie nehmen es sich mit einer Dreistigkeit, die nur eine Reaktion zulässt: Diesen Straftätern gehört Respekt eingeflößt. Wie das geht, haben - neben dem massiven Vorgehen der Essener Polizei - im Juli Berliner Ermittler mit dem Schlag gegen eine Großfamilie gezeigt, welche unter anderem in den Diebstahl der 100-Kilo-Goldmünze aus dem Bode-Museum verstrickt sein soll. Ein Clanmitglied machte auf sich aufmerksam, weil er massenhaft Eigentumswohnungen kaufte - als Sozialhilfeempfänger. 77 Immobilien im Wert von zehn Millionen Euro beschlagnahmte die Polizei letztlich. Mit aller Härte - das dürfte das einzige Mittel gegen die hochkriminellen Clanmitglieder sein. Die Staatsmacht muss es ihnen so ungemütlich wie nur möglich machen. Richtig ist aber auch der Ansatz des NRW-Innenministeriums, diejenigen aus den Clans zu unterstützen, die sich lösen wollen. "Wir müssen diesen Menschen einen Weg aus den kriminellen Kreisen aufzeigen", sagt Innenminister Herbert Reul (CDU). Und auch das ist ein wichtiges Signal. Denn Sippenhaft gibt es in unserem Land nun einmal nicht - auch nicht für die anrüchigsten Sippen.
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