BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung sieht nach Informationen des Handelsblatts bislang keinen Grund, die umstrittene Bargeldüberweisung in den Iran zu stoppen. Die Bundesregierung halte die Erkenntnisse, die die USA vorgelegt hätten, nicht für überzeugend. "Das ist bis jetzt wenig stichhaltig", zitierte das Blatt aus Regierungskreisen.
Der Iran will 300 Millionen Euro, die auf einem Konto der Europäisch-Iranischen Handelsbank in Hamburg lagern, nach Teheran schaffen. Die USA drängen die Bundesregierung, den Bargeldtransport zu untersagen. Die Gefahr, dass das Geld für illegale Zwecke, vor allem Terrorfinanzierung, verwendet wird, sei zu groß.
Derzeit laufen zwei Prüfverfahren: Die Bankenaufsicht Bafin geht der Frage nach, wohin das Geld fließen soll. Die beim Bundesfinanzministerium angesiedelte Einheit zur Bekämpfung von Geldwäsche prüft, ob ein Verdacht der Terrorfinanzierung vorliegt.
In den von US-Seite übermittelten Gutachten hätten die Experten der Bundesregierung bislang keine Belege gefunden, die eine Blockade der Auszahlung rechtfertigten, hieß es. Ein bloßer Verdacht reiche aber nicht, um den Iranern Zugang zu ihrem Auslandsvermögen zu versperren. Die Amerikaner halten dagegen: "Es ist wichtig, nicht legalistisch zu sein, sondern das große Ganze im Blick zu behalten", zitierte das Blatt einen Sprecher der US-Botschaft in Berlin.
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August 08, 2018 02:13 ET (06:13 GMT)
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