Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AKTIENMÄRKTE (18.19 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.426,28 -1,94% -2,22% Stoxx50 3.100,12 -1,19% -2,45% DAX 12.424,35 -1,99% -3,82% FTSE 7.667,01 -0,97% +0,40% CAC 5.414,68 -1,59% +1,92% DJIA 25.335,58 -0,68% +2,49% S&P-500 2.838,49 -0,53% +6,17% Nasdaq-Comp. 7.858,92 -0,42% +13,84% Nasdaq-100 7.425,65 -0,55% +16,09% Nikkei-225 22.298,08 -1,33% -2,05% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 163,35 +77
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,61 66,81 +1,2% 0,80 +14,5% Brent/ICE 72,93 72,07 +1,2% 0,86 +13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.211,70 1.212,43 -0,1% -0,73 -7,0% Silber (Spot) 15,33 15,45 -0,8% -0,12 -9,5% Platin (Spot) 829,50 833,50 -0,5% -4,00 -10,8% Kupfer-Future 2,75 2,77 -0,5% -0,01 -17,6%
Der feste Dollar belastet den Goldpreis. Die Feinunze profitiert damit nicht von der Türkei-Krise und dem Handelskonflikt. Insgesamt werde der Goldpreis seit einiger Zeit aber eher vom Dollar bestimmt, der wiederum von steigenden US-Zinsen nach oben getrieben werde. Als sicherer Hafen habe das Edelmetall dagegen an Bedeutung verloren, heißt es aus dem Handel. Nach zuletzt zwei Tagen mit Abgaben kommt es bei den Ölpreisen zu einer leichten Erholung.
FINANZMARKT USA
Die sich weiter zuspitzende Türkei-Krise führt zum Wochenausklang auch an der Wall Street zu Abgaben, die allerdings nicht ganz so drastisch ausfallen wie an vielen europäischen Börsen. Die Lira bricht, ausgelöst durch die diplomatischen Verspannungen mit den USA, regelrecht ein und markiert zum Dollar im Verlauf neue Rekordtiefs. Der Greenback kletterte im Tageshoch bis knapp an die Marke von 7 Lira heran. Weiter angeheizt wurde der Konflikt von US-Präsident Donald Trump, der die Zölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei nun verdoppeln will. Künftig werden bei Einfuhren von Aluminium 20 Prozent Zoll fällig, bei Stahl sind es 50 Prozent. Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Konjunkturdaten haben keinen Einfluss auf das Geschehen. Die Verbraucherpreise legten im Juli insgesamt wie auch in der Kernrate um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zu und trafen damit jeweils exakt die Prognose. Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie des Medienkonzerns News Corp um über 10 Prozent nach unten. Die Konsolidierung australischer Fernsehaktivitäten hat dem Konzern im vierten Geschäftsquartal zwar einen Umsatzschub, jedoch auch einen Nettoverlust beschert. Zu dem Konzern gehören unter anderem die New York Post, das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur. Qualcomm hat in einem Patentstreit in Taiwan um sein Lizenzierungsgeschäft einen Sieg errungen. Der US-Chipkonzern konnte die ursprüngliche Geldbuße um fast 700 Millionen Dollar reduzieren. Er erklärte sich bereit, mit taiwanischen Smartphone-Herstellern wie HTC zu verhandeln und im Land zu investieren. Die Aktie verliert in dem negativen Gesamtumfeld lediglich 0,3 Prozent.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Der Ausverkauf der türkischen Lira hat Europas Börsen zum Wochenausklang schwer belastet. Der Dollar stieg auf ein Rekordhoch von 6,97 Lira - ein Plus von knapp 20 Prozent. Die Anleger fürchten sich vor einer systemischen Krise. Vor allem die Kurse der Banken standen unter Abgabedruck wegen Sorgen um die finanziellen Engagements der Geldhäuser in türkischen Schuldtiteln bzw deren Verbindungen mit türkischen Banken. In Europa führte der Bankensektor mit Abgaben von 3,2 Prozent mit Abstand die Verliererliste an. Nach Statistik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) sind vor allem spanische Banken in der Türkei mit mehr als 80 Milliarden Dollar engagiert, gefolgt von französischen Geldinstituten, die es auf fast 40 Milliarden bringen. BBVA verloren 5,2 Prozent und BNP Paribas fielen um 3,0 Prozent zurück. Unter Druck standen auch Europas Chipaktien nach einer Abstufung des Sektors durch Morgan Stanley. Die Analysten geben dem Sektor nur noch eine "In line"-Einstufung nach zuvor "Attractive". Unter anderem fielen STMicro um 4,9 Prozent, Infineon um 2,8 Prozent und ASML um 2,1 Prozent. Zur Begründung verwies Morgan Stanley auf die Schwäche bei Speicherchips und Auftragsfertigern. Bei den Einzelwerten ragten K+S mit 7,2 Prozent Minus hervor. Das Unternehmen hat gewarnt, die kursierenden Gewinnschätzungen in diesem Jahr nicht zu erreichen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:40 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1410 -1,03% 1,1466 1,1567 -5,0% EUR/JPY 126,20 -1,48% 127,28 128,34 -6,7% EUR/CHF 1,1347 -0,94% 1,1426 1,1461 -3,1% EUR/GBP 0,8937 -0,54% 0,8962 0,8991 +0,5% USD/JPY 110,65 -0,41% 111,02 110,95 -1,8% GBP/USD 1,2766 -0,49% 1,2794 1,2866 -5,5% Bitcoin BTC/USD 6.484,02 -2,0% 6.466,99 6.526,57 -52,5%
Die Lira ist am Freitag mit einer Verschärfung der diplomatischen Spannungen zwischen der Türkei und den USA regelrecht eingebrochen. Der Dollar kletterte in der Spitze mit 6,97 Lira auf ein Rekordhoch. Im Verlauf hatte US-Präsident Donald Trump den Konflikt noch weiter angeheizt und eine Verdopplung der Zölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei angekündigt. Auch der Euro stand unter Druck und fiel im Verlauf mit 1,1399 Dollar auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Auch hier belastet die angespannte Lage in der Türkei.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die asiatischen Börsen haben am Freitag mehrheitlich im Minus geschlossen, wobei der Schanghaier Markt im späten Geschäft leicht ins Plus drehte. Neben den wenig inspirierenden Vorgaben von der Wall Street wurden die geopolitischen Sorgen als Grund für die etwas eingetrübte Stimmung genannt. Vor allem der weiter schwelende Handelskonflikt lastete auf den Märkten. Quer über die Börsen der Region standen Öl- und Energiewerte wegen gesunkener Ölpreise unter Druck, die sich vom Rückschlag am Mittwoch nicht erholen konnten. An dem Tag hatten unerwartet hohe US-Lagerbestände die Preise stark gedrückt. In Tokio fielen Inpex um 3,6 Prozent, in Sydney Oil Search um 2 Prozent und Woodside Petroleum um 1 Prozent. In Tokio sank der Nikkei-225-Index um 1,3 Prozent auf 22.298 Punkte. Er profitierte nicht davon, dass die japanische Wirtschaftsleistung sich im abgelaufenen Quartal besser entwickelt hatte als erwartet. Die Halbleiterwerte litten unter einer Abwertung der US-Chipwerte durch Morgan Stanley. Advantest verloren 4,9 Prozent und Tokyo Elektron 3,5 Prozent. Am koreanischen Markt in Seoul ging es um 0,9 Prozent deutlicher nach unten, belastet von einem 3,2-prozentigen Minus bei Samsung Electronics. Das neu präsentierte Smartphone Samsung Galaxy Note 9 sei auf eine eher verhaltene Reaktion gestoßen, hieß es. Laut Experten ist das Modell "nicht so neu" wie erhofft. Hynix folgten Samsung und fielen um 3,7 Prozent.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Bayer stellt weitere Lagerflächen für Brexit-Vorräte bereit
Die Bayer AG hat in Großbritannien zusätzliche Lagerflächen für die Anlage von Vorräten bereitgestellt. Damit will der DAX-Konzern sich absichern, falls es bei einem harten Brexit zu einer Unterbrechung seiner Lieferketten kommt, wie eine Unternehmenssprecherin Dow Jones Newswires am Freitag sagte. Bayer sieht die Möglichkeit, dass die Europäische Union und Großbritannien kein Abkommen über ihre künftigen Beziehungen erzielen, als primäres Szenario.
Instone Real Estate wandelt sich von NV in AG um
Das Immobilienunternehmen Instone ändert seine Rechtsform von einer Aktiengesellschaft nach niederländischem Recht (NV) in eine nach deutschem Recht (AG). Der Formwechsel war bereits von der Hauptversammlung Ende Juni einstimmig beschlossen worden, nun stimmten auch Vorstand und Aufsichtsrat der Umwandlung zu, wie die Instone Real Estate Group NV mitteilte. Der Formwechsel solle zeitnah zum Handelsregister angemeldet werden.
Nord Stream 2 schlägt Alternativroute für Ostseepipeline vor
Die Projektgesellschaft Nord Stream 2 hat Dänemark eine alternative Route für die Erdgaspipeline durch die Ostsee vorgeschlagen. Diese Route verlaufe nordwestlich der Insel Bornholm und damit außerhalb der dänischen Hoheitsgewässer, teilte das Unternehmen mit. Die Alternativroute würde nur durch die Wirtschaftszone des Landes verlaufen.
Surteco kassiert Gewinnprognose - Rohstoffkosten belasten
Belastet von hohen Rohstoffkosten hat Surteco den Gewinnausblick für dieses Jahr gesenkt und das Umsatzziel in Frage gestellt. Gegenwind spüre der Hersteller von Oberflächenmaterialien auch von ungünstigen Wechselkurseffekten. Anleger reagieren verunsichert, die Surteco-Aktie verliert infolge der Gewinnwarnung 6,50 Prozent an Wert.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 10, 2018 12:21 ET (16:21 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.