
Der frühere Präsident des ifo-Institutes in München hat bereits vor Jahren mit seinem Buch "Die Target-Falle" auf das Problem aufmerksam gemacht und betont, dass es ihm sehr wichtig sei, dass das Thema 'Target2' richtig verstanden wird. Sinn skizziert, dass Deutschland die Portfolios der ganzen Welt mitgerettet habe, indem die Investoren die riskanten Anlagen in Südeuropa nun abstoßen und durch Vermögensobjekte in Deutschland ersetzt wurden, während die Bundesbank nun auf dem Umweg über das Eurosystem, also indirekt, zum größten Gläubiger der südeuropäischen Notenbanken wurde. Er glaubt im Gegensatz zu vielen anderen Ökonomen, dass man die Target-Salden behutsam begrenzen könne, indem man Obergrenzen setze, bei deren Überschreitung saftig Strafzinsen kassiert würden, denn Überweisungen zwischen den Ländern könnten auch durch private Banken und Clearingsysteme erledigt werden. Die Bundesbank müsse sich nicht ins Risiko begeben, so Sinn.
Ihm sei nicht bekannt, dass sich Bundeskanzlerin Merkel irgendwann einmal zu Target2 geäußert hat. "Aber der Vorsitzende des Wirtschaftsrats der Union, Wolfgang Steiger, hat kürzlich in einem Interview mit der Wirtschaftswoche vor den wachsenden Target-Salden gewarnt. Er sagte: "Es geht um einen wesentlichen Teil des deutschen Auslandsvermögens. Die Bundesregierung muss aufhören, das Problem herunterzuspielen. Denn über das Target-System gewährt Deutschland anderen Euroländern zinsfreie Überziehungskredite in unbegrenzter Höhe für unbegrenzte Zeit". Ich bin nun wirklich gespannt auf die Kanzlerin. Irgendwann muss sie ihr Schweigen brechen", gibt Sinn zu bedenken.
"Die Target-Forderungen sind Vermögen der Bürger, daher täte der Staat gut daran, sich verantwortlich und ehrlich zu machen. Denn ein System, in dem die Deutsche Bundesbank nichtkreditwürdigen und maroden Ländern Geld leiht, ist alles andere, nur nicht nachhaltig und führt unweigerlich zum Kollaps", fügt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts Deutschland an.
Das Ludwig von Mises Institut Deutschland hat auf seiner Homepage www.misesde.org das komplette Interview veröffentlicht: https://www.misesde.org/?p=20317
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