Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SÖDER - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat seinen Ton in der Asylpolitik zuletzt entschärft, den Absturz der CSU konnte er damit nicht stoppen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Augsburger Allgemeine und Spiegel Online verliert die CSU im Vergleich zum Vormonat 4,4 Prozentpunkte und landet nur noch bei 38,1 Prozent. Das ist der schlechteste Wert in der Umfrage seit Dezember 2017, als die bayerische Regierungspartei im Zuge des Machtkampfes zwischen Horst Seehofer und Markus Söder sogar auf 36,7 Prozent abgesackt war. (Augsburger Allgemeine)
PHARMABRANCHE - Guido Rasi, Chef der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), ist sichtlich beunruhigt. Bei 108 Medikamenten gebe es "ernsthafte Zweifel", dass diese nach dem Brexit in der Europäischen Union (EU) noch angeboten werden könnten, hat die Umfrage der Behörde in der Pharmaindustrie ergeben. Für diese Mittel - 88 für die Behandlung von Menschen, 20 für die Behandlung von Tieren - gebe es möglicherweise keine Genehmigung, weil die Unternehmen, die diese Mittel herstellen, sich offenbar nicht zeitig genug um die notwendigen Schritte kümmern. Das, so mahnt die Behörde ungewohnt deutlich, könnte zu Lieferschwierigkeiten führen. "Für jeden Patienten, der seine Medikamente nicht bekommen kann, wäre das eine Katastrophe", sagt EMA-Chef Rasi im Gespräch mit dem Handelsblatt. Wenn es bis zum 29. März 2019, dem offiziellen Austrittsdatum Großbritanniens aus der EU, keine Vereinbarung zwischen der EU und Großbritannien über die zukünftige Kooperation gibt, dürfen allein in Großbritannien zugelassene Medikamente nicht mehr in den 27 Ländern der EU eingesetzt werden - und vice versa. Ein weiteres Problem für die Branche könnte nach dem Brexit auch die Zollabfertigung werden. (Handelsblatt S. 20)
KOHLEAUSSTIEG - Der Bundesrat will prüfen lassen, ob die Konzerne genug Geld für die Braunkohle zurückgestellt haben. Zum Einstieg empfiehlt der Bundesrat, wie bei der Kernenergie die nötigen Summen für Braunkohlealtlasten zu ermitteln und "ein Konzept zur betreiberunabhängigen Sicherung angemessener Rücklagen". Die Unternehmen sind irritiert. (FAZ S. 17)
GLYPHOSAT - Grünen-Chefin Annalena Baerbock fordert von der Bundesregierung den schnellen Anwendungsstopp des Pflanzengifts Glyphosat. "Damit schützen wir die Artenvielfalt, das Trinkwasser und die Böden", sagte Baerbock. "Ich erwarte von Landwirtschaftsministerin Klöckner, dass sie als Konsequenz aus dem Urteil rasch einen Plan zum Verbot von Glyphosat in Deutschland vorlegt." (Funke Mediengruppe)
FINANZAUFSICHT - Der Europaabgeordnete und künftige Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz befürchtet, dass die EU-Mitgliedstaaten die geplante Reform der europäischen Finanzaufsichtsbehörden (ESAs) vorerst auf die lange Bank schieben. "Es gibt die begründete Sorge, dass der Rat nicht allzu ambitioniert an die Sache herangeht, weil einzelne Regierungen gar kein strategisches Interesse daran haben, hier schnell voranzukommen", sagte der CDU-Politiker im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. (Börsen-Zeitung S. 3)
TÜRKEI - Der Präsident des Bundesverbands Großhandel Außenhandel Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann, sieht durch die türkische Währungskrise Risiken für den Welthandel. Mit der Krise komme "nun ein weiterer Störfaktor zu dem unheilvollen Mix aus Handelsstreitigkeiten und gegenseitigen Strafzöllen hinzu", sagte Bingmann der Heilbronner Stimme. Damit stiegen Unsicherheit und Instabilität und damit die Risiken für Welthandel und Weltwirtschaft. (Heilbronner Stimme)
NETZAUSBAU - Vor Beginn der an diesem Dienstag startenden "Netzausbaureise" von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vor Entschädigungen an Landwirte beim Ausbau von Stromtrassen gewarnt. "Der Deutsche Bauernverband fordert jährliche Pachtzahlungen für Landwirte, auf deren Grundstücken Höchstspannungsleitungen verlegt werden sollen", sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Im Koalitionsvertrag sei dazu ein Prüfauftrag aufgenommen worden. "Summiert auf die durchschnittliche Abschreibungsdauer von Netzinvestitionen würden solche Entschädigungen rund sieben Milliarden Euro an Kosten verursachen", sagte Kapferer. (Rheinische Post)
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August 14, 2018 00:33 ET (04:33 GMT)
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