Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Österreich und Italien blieben die Börsen wegen des Feiertages "Mariä Himmelfahrt" geschlossen. In Südkorea fand aufgrund des Feiertages "Tag der Unabhängigkeit" kein Handel statt.
AKTIENMÄRKTE (18:35 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.359,08 -1,48% -4,13% Stoxx50 3.051,88 -1,33% -3,96% DAX 12.163,01 -1,58% -5,84% FTSE 7.497,87 -1,49% -0,27% CAC 5.305,22 -1,82% -0,14% DJIA 25.101,63 -0,78% +1,55% S&P-500 2.817,32 -0,80% +5,38% Nasdaq-Comp. 7.773,21 -1,24% +12,60% Nasdaq-100 7.348,74 -1,32% +14,89% Nikkei-225 22.204,22 -0,68% -2,46% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 163,56 +35
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,80 67,04 -3,3% -2,24 +9,7% Brent/ICE 70,64 72,46 -2,5% -1,82 +10,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.177,74 1.194,10 -1,4% -16,36 -9,6% Silber (Spot) 14,46 15,06 -4,0% -0,60 -14,6% Platin (Spot) 767,45 803,00 -4,4% -35,55 -17,4% Kupfer-Future 2,57 2,68 -4,2% -0,11 -23,1%
Am Rohstoffmarkt macht neben den Sorgen vor einer globalen konjunkturellen Abschwächung der festen Dollar den Preisen zu schaffen. Beim Öl kommen noch unerwartet stark gestiegene US-Ölvorräte dazu. Der Goldpreis entfernt sich weiter von der psychologisch wichtigen Marke von 1.200 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall ist damit so billig wie zuletzt Anfang 2017 und profitiert nicht von seinem immer mehr verblassenden Ruf als sicherer Hafen. Viel mehr macht ihm neben dem Dollar die Aussicht auf steigende US-Zinsen zu schaffen, weil es dadurch relativ an Attraktivität verliert.
FINANZMARKT USA
Die Sorge vor einer Verschärfung der Krise in der Türkei und eine mögliche Ausweitung auf andere Schwellenländer sorgt am Mittwoch an der Wall Street für Verkaufsstimmung. Die Türkei hat die Zölle auf den Import mehrerer US-Produkte deutlich angehoben. Betroffen davon sind unter anderem Autos, alkoholische Getränke, Tabak- und Kosmetikprodukte. Erst am Vortag hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan einen Boykott für elektronische Geräte aus den USA verhängt. Die Analysten von CMC Markets sprechen von einer "drohenden Währungs- und Schuldenkrise in den Schwellenländern mit dem Epizentrum Türkei". Sie verweisen in dem Zusammenhang darauf, dass sich die Hoffnung nicht erfüllt habe, dass der Einbruch der chinesischen Währung vielleicht schnell wieder neutralisiert würde. Eingetrübt wird die Stimmung für Technologieaktien daneben davon, dass der chinesische Technologieriese Tencent enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt hat. Neue und ganz überwiegend gut ausgefallene US-Konjunkturdaten gehen fast völlig unter. Die Daten hätten ohnehin nur den bekannten positiven Zustand der US-Wirtschaft bestätigt, heißt es dazu. Ganz am Ende bei den Branchen rangiert der Index der Energieaktien. Er verliert fast 3 Prozent. Software- und Halbleiteraktien verlieren rund 1,9 Prozent, Telekom- und IT-Aktien fast genauso viel. Apple halten sich mit einem Minus von 0,2 Prozent besser als der breite Markt. Die Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett, Berkshire Hathaway, hat im zweiten Quartal ihre Beteiligung am Technologiekonzern Apple aufgestockt und auch bei Goldman Sachs erneut zugegriffen. Goldman Sachs legen um 0,1 Prozent zu.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 4Q, San Jose
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen sind am Mittwoch massiv abverkauft worden. Weder die Erholung der Lira noch besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten halfen. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass die Türkei-Krise nur einer von mehreren Belastungsfaktoren ist. Sorgen machen sich die Anleger wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Am 23. August treten neue US-Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 16 Milliarden Dollar in Kraft. China hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Anleger fürchten Einbußen beim Wachstum und eine Ausweitung der Türkei-Krise in andere Schwellenländer. An der Börse in Istanbul brachen die Kurse um 3,4 Prozent ein. Und das, obgleich die Lira gegen den Dollar um 5,5 Prozent zulegte. Die türkischen Behörden versuchen weiter die Lira durch eine künstliche Devisenverknappung zu stützen. Händler befürchten indes, dass es sich bei der Lira-Erholung um kaum mehr als eine technische Gegenbewegung handelt. Die bislang beschlossenen Maßnahmen der türkischen Notenbank, deren Unabhängigkeit angezweifelt wird, dürften für eine nachhaltige Lira-Stabilisierung nicht ausreichen. Insbesondere hat die Zentralbank bislang nicht, wie von Analysten gefordert, die Zinsen erhöht. Rohstoffwerte führten die Verliererliste in Europa mit 4,2 Prozent an. Zum einen befürchten die Anleger, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt das Wirtschaftswachstum und damit die Nachfrage nach Rohstoffen belastet. Diese Sorge wird untermauert durch eine Reihe zuletzt schwächerer Wirtschaftsdaten aus China. BHP Billiton verloren 5,2 Prozent, Anglo American gaben gleich 6,2 Prozent nach, während es für Rio Tinto um 3,3 Prozent nach unten ging. Glaxosmithkline lagen mit neuen Studienergebnissen dagegen fest im Markt. Der Kurs gewann 1,9 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.55 Uhr Di, 17.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1343 -0,01% 1,1328 1,1359 -5,6% EUR/JPY 125,59 -0,47% 126,05 125,91 -7,2% EUR/CHF 1,1279 +0,02% 1,1287 1,1275 -3,7% EUR/GBP 0,8931 +0,14% 0,8915 0,8914 +0,5% USD/JPY 110,74 -0,43% 111,27 110,86 -1,7% GBP/USD 1,2700 -0,17% 1,2706 1,2744 -6,0% Bitcoin BTC/USD 6.584,10 +7,4% 6.335,29 6.051,67 -51,8%
Der Dollar zeigt sich zum Euro weiter fest. Der Yen profitiert dagegen von seinem Ruf als sicherer Hafen und holt deutlich auf. Die Lira zeigt sich unterdessen weiter erholt, der Dollar kostet mit 6,0246 fast eine Lira weniger als in seinem jüngsten Rekordhoch. Unterstützung für die Lira kommt unter anderem aus Katar. Das Emirat will 15 Milliarden Dollar in der Türkei investieren, nachdem zuvor ein Treffen zwischen Präsident Recep Tayyip Erdogan und dem katarischen Staatsoberhaupt Tamim bin Hamad Al Thani stattgefunden hatte.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Angeführt von Technologiewerten hat sich die Mehrheit der südostasiatischen Börsen am Mittwoch mit Abgaben gezeigt. Die Türkei-Krise beschäftigte unverändert die Anleger, die sich fragten, ob und inwieweit Ansteckungsgefahr gegenüber den zahlreichen Schwellenländern in Asien besteht. Besonders schwach zeigten sich die Börsen in China. Der HSI in Hongkong ging auf Talfahrt - belastet von Verlusten des Index-Schwergewichts Tencent. Im Fokus stand der nach Handelsschluss erwartete Geschäftsausweis des Technologie-Konzerns. Tencent bewegten sich annähernd auf dem tiefsten Stand seit einem Jahr - im laufenden Jahr war die Aktie bereits um 17 Prozent eingebrochen. Damit steht der Titel vor dem schwächsten Börsenjahr seit seinem Gang aufs Parkett. In den Abwärtsstrudel von Tencent reihten sich auch andere Aktien aus dem Spielebereich ein. In Tokio erwischte es Nintendo mit einem Verlust von 3,0 Prozent, Nexon brachen um 5,9 Prozent ein, Capcom verloren 2,7 Prozent und Softbank 2,6 Prozent. Hinter der verweigerten Lizenz für das Tencent-Spiel könnte in China System stecken, hieß es im Handel. Dort wurde auf einen Bericht verwiesen, wonach Peking generell eine Pause bei der Zulassung neuer Video- und Computerspiele einlege.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Merck erhält in Australien Patent für CRISPR-Nickasen
Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat in Australien Patentschutz für den Einsatz sogenannter gepaarter CRISPR-Nickasen erhalten. Gepaarte Nickasen haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Steigerung der Sicherheit bei der Genomeditierung. Dadurch verbessere sich die Leistungsfähigkeit von CRISPR, kranke Gene zu reparieren, ohne auf gesunde Gene Einfluss zu nehmen.
IPO/Anlagenbauer Exyte vor Börsengang - Agentur
Der Anlagenbauer Exyte treibt seinen bis zu 1 Milliarde Euro schweren Börsengang einem Agenturbericht zufolge voran. Das Unternehmen, das bis vor kurzem M+W Group hieß, strebe eine Bewertung von 2,5 bis 3 Milliarden Euro an, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Börsenpläne sollen demnach im September verkündet werden. Gegenüber Dow Jones Newswires lehnte eine Sprecherin eine Stellungnahme ab.
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August 15, 2018 12:38 ET (16:38 GMT)
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