
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Altmaier lässt Bauern bei Dauer-Entschädigung für Stromnetze abblitzen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat hohe Forderungen der Bauern nach dauerhaften Entschädigungen für das Verlegen von Stromleitungen abgelehnt. "Ich will die Kosten (der Energiewende) nicht deutlich erhöhen", sagte Altmaier in der Diskussion mit protestierenden Landwirten. Er könne nicht einfach die Millionen verteilen, ergänzte der CDU-Politiker. Die Bauern verlangen, künftig für den Bau von Stromleitungen auf ihren Äckern nicht mehr nur einmal entschädigt zu werden, sondern jährlich wiederkehrend.
Stadt Bochum muss abgeschobenen Sami A. aus Tunesien zurückholen
Der unter umstrittenen Umständen nach Tunesien abgeschobene mutmaßliche Islamist Sami A. muss nach Deutschland zurückgeholt werden. Das Oberverwaltungsgericht Münster wies am Mittwoch die Beschwerde der Stadt Bochum gegen die vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen angeordnete Rückholung ab, wie das Münsteraner Gericht mitteilte. Die Abschiebung von A., der früher Leibwächter des langjährigen Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden gewesen sein soll, sei "offensichtlich rechtswidrig" gewesen.
Über 800 Milliarden faule Kredite in der EU
Das Volumen notleidender Kredite bei Banken in der gesamten Europäischen Union (EU) belief sich nach Angaben der Bundesregierung Ende vergangenen Jahres auf 813 Milliarden Euro. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion bezifferte die Regierung das Volumen notleidender Kredite bei bedeutenden Banken aus der Eurozone unter Berufung auf einen EU-Bericht auf 721 Milliarden Euro, wie der Bundestags-Pressedienst weiter mitteilte. Die höchste Summe fauler Kredite wurde demnach mit 186,7 Milliarden Euro in Italien registriert.
Italiens Regierung verhängt einjährigen Ausnahmezustand in Genua
Nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua hat die italienische Regierung einen zwölfmonatigen Ausnahmezustand für die Hafenstadt verhängt. Bei einer Krisensitzung des Ministerrates am Mittwoch in Genua sei außerdem eine Soforthilfe von 5 Millionen Euro freigegeben worden, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte. Bei dem Einsturz der viel befahrenen Morandi-Brücke am Dienstag sind nach derzeitigem Kenntnisstand mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen.
Finanz- und Wirtschaftsminister bereiten Erdogan-Besuch vor
Vor dem Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Ende September in Deutschland wird es ein "vorbereitendes Treffen" der Finanz- und Wirtschaftsminister beider Länder geben. Das vereinbarten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Erdogan bei einem Telefonat, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte. Erdogan wird am 28. September in Deutschland erwartet.
US-Industrie fährt Produktion nur leicht hoch
Die Industrie in den USA hat im Juli ein kleines Produktionsplus verzeichnet, das durch die Schwäche im Minen- und Versorgungssektor gedämpft wurde. Die Industrieproduktion stieg um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zugleich blieb die Kapazitätsauslastung unverändert bei 78,1 Prozent, wie die Federal Reserve weiter mitteilte. Im Vorfeld hatten Ökonomen einen Anstieg der Produktion um 0,3 Prozent prognostiziert, für die Kapazitätsauslastung war ein Wert von 78,1 Prozent vorhergesagt worden. Zum Vorjahr kletterte die Produktion um 4,2 Prozent.
Umsätze der US-Einzelhändler wachsen im Juli kräftig
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im Juli kräftiger gesteigert als erwartet. Das bedeutet einen robusten Start für die Konsumausgaben im dritten Quartal inmitten eines starken Arbeitsmarktes und eines soliden Verbrauchervertrauens. Die Einzelhändler hatten 0,5 Prozent mehr Geld in den Kassen als im Vormonat. Volkswirte hatten im Konsens nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Die Einzelhandelsdaten gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher, die mit einem Anteil von rund 70 Prozent am Bruttoinlandsprodukt eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielen.
New Yorker Konjunkturindex steigt im August überraschend
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im August wider Erwarten gestiegen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts erhöhte sich auf plus 25,6 von plus 22,6 im Vormonat. Volkswirte hatten einen Rückgang auf plus 20,0 prognostiziert. Ein Wert über null signalisiert eine Expansion, ein Stand darunter eine Kontraktion. Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York.
US-Produktivität steigt im zweiten Quartal spürbar
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im zweiten Quartal 2018 spürbar gewachsen, ein Zeichen dafür, dass eine größere Effizienz das stärkere Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal unterstützt hat. Die Produktivität stieg nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 2,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent gerechnet. Binnen Jahresfrist ist die Produktivität allerdings nur sehr moderat um 1,3 Prozent gestiegen.
US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 10. August entgegen den Erwartungen ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 6,805 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,351 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 3,7 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
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August 15, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)
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