Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IMK: Konjunkturindikator hellt sich auf
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft geht nach neuesten Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) weiter. Der IMK-Konjunkturindikator signalisiere "keine Hochkonjunktur, aber stabiles Wachstum", teilte das Institut mit, das zur gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung gehört. Dementsprechend sei das Risiko konjunktureller Turbulenzen in den nächsten drei Monaten gering und zuletzt noch leicht gesunken.
Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr gesunken
Die Zahl der genehmigten Wohnungen ist in der ersten Jahreshälfte gesunken. Von Januar bis Juni wurde in Deutschland der Bau von insgesamt 168.500 Wohnungen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das waren 0,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zu dem Rückgang trug vor allem bei, dass die Anzahl der Genehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen, zu denen auch Flüchtlingsunterkünfte zählen, deutlich um 35,9 Prozent sank.
Konjunktursorgen drücken Metallpreise
Der Kupferpreis hat zuletzt kräftig Federn gelassen. Das Metall leidet unter Sorgen, dass eine sich abschwächende Weltkonjunktur die Nachfrage beeinträchtigt. Inzwischen notiert Kupfer auf Ständen wie zuletzt Juni 2017. Das erste Mal seit November 2016 steckt das rote Metall in einem Bärenmarkt fest und hat sich seit seinem Vierjahreshoch vom Juni inzwischen um 22 Prozent verbilligt.
Aus Kryptowährungen scheint die Luft raus zu sein
Auf breiter Front geben derzeit die Kurse der Digitalwährungen nach. Seit den Höchstständen von Januar sind es bereits 70 Prozent. Es zeigt sich: Ihre Akzeptanz im Einzelhandel ist erstens weitaus geringer als von manchen erhofft, und zweitens rücken die Anleger von spekulativen Investments ab. Der Wert aller sich in Umlauf befindlichen Kryptowährungen fiel diese Woche erstmals im Jahr 2018 auf unter 200 Milliarden US-Dollar. So niedrig war dieser Wert seit November nicht mehr.
Britischer Einzelhandel im Juli belebt
Die britischen Einzelhandelsumsätze haben sich im Juli nach einem schwachen Juni erholt. Angetrieben wurden die Umsätze durch den lebhaften Verkauf von Lebensmitteln und Getränken während der Fußballweltmeisterschaft. Die Umsätze zogen um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat an und lagen um 3,5 Prozent höher als vor einem Jahr, wie die Statistikbehörde berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit Zuwächsen von 0,2 und 3,0 Prozent gerechnet.
Oddo BHF: Hohe Staatsverschuldung garantiert niedrige EZB-Zinsen
Oddo BHF geht davon aus, dass die Zinsen im Euroraum noch lange niedrig bleiben werden. "Die hohe Staatsverschuldung in der Eurozone ist der Garant für eine lang anhaltende Niedrigzinsphase der Europäischen Zentralbank (EZB), denn weder die EZB als größter Gläubiger noch die Regierungen haben ein Interesse an einer baldigen Normalisierung", heißt es im aktuellen Kapitalmarktausblick der Bank. Keine der relevanten Zentralbanken wolle mit der Geldpolitik die Konjunktur abkühlen.
Norwegens Zentralbank signalisiert Zinserhöhung im September
Norwegens Zentralbank hat ihre Bereitschaft signalisiert, dem Pfad der US-Notenbank und anderer Zentralbanken zu folgen und ihren Leitzins im September anzuheben. "Der Ausblick und die Risiken scheinen sich nicht wesentlich verändert zu haben", sagte Gouverneur Oystein Olsen. Bereits im Juni hatte die Notenbank erklärt, "dass der Leitzins höchstwahrscheinlich im September 2018 erhöht wird". Bei der aktuellen Sitzung wurde der Leitzins bei 0,50 Prozent belassen.
Italiens Regierung droht mit Verstaatlichung der Autobahnen
Italiens Regierung hat nach dem Brückeneinsturz von Genua mit einer Verstaatlichung der italienischen Autobahnen gedroht. Der stellvertretende Ministerpräsident Luigi di Maio sagte im Sender Radio24, es könne nicht sein, dass man als Autofahrer Maut bezahle und dann sterbe. Wenn die Autobahnbetreiber nicht in der Lage seien, ihr Geschäft ordnungsgemäß zu führen, dann müsse der Staat diese Aufgaben übernehmen.
Oddo BHF: Keine harten Finanzauflagen für Italien
Oddo BHF rechnet nicht damit, dass Italien bei seinen demnächst beginnenden Budgetverhandlungen Druck aus Europa bekommen wird. "Italien muss nur bereit sein, in der Währungsunion zu bleiben", sagte der Chief Investment Officer des Vermögensverwalter, Kai Franke, in Frankfurt.
Wirtschaft lobt Fortschritt bei deutsch-russischen Beziehungen
Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft hat die Häufung deutsch-russischer Treffen auf Regierungsebene als gutes Zeichen für die Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern gewertet. Der Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Büchele mahnte am Donnerstag in Berlin aber auch, dass es eine "wirkliche Normalisierung der bilateralen Beziehungen erst durch einen erfolgreichen Friedensprozess in der Ostukraine" geben werde.
Bund sichert Türkei-Geschäfte weiter mit hohen Bürgschaften ab - Zeitung
Die Bundesregierung sichert trotz der politischen Spannungen mit der Türkei die Geschäfte deutscher Unternehmen weiter mit hohen Hermes-Bürgschaften ab. "In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 hat die Bundesregierung Lieferungen und Leistungen in die Türkei in Höhe von 831,7 Millionen Euro mit Exportgarantien abgesichert", zitiert die Neue Osnabrücker Zeitung aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei.
Kauder lehnt Zusammenarbeit mit Linkspartei ab
Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat die Forderung von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU) nach einem pragmatischen Umgang "ohne Scheuklappen" mit der Linkspartei entschieden abgelehnt. "Ich schätze Daniel Günther und er hat eine große politische Zukunft. Mit dieser Aussage lag er aber daneben", sagte Kauder der Rhein-Neckar-Zeitung. "Es kann keine Zusammenarbeit mit der Linkspartei geben." Zwischen der Linkspartei und der Union lägen in allen Politikbereichen Welten.
Integrationsbeauftragte Widmann-Mauz für Chance zum "Spurwechsel"
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, hat sich hinter den Vorschlag des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (beide CDU) gestellt, bestimmten Asylbewerbern einen "Spurwechsel" in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Widmann-Mauz sprach sich im RBB dafür aus, dass "gut integrierte Menschen mit einer Duldung, die hier arbeiten, die gut deutsch können und sich nichts haben zu Schulden kommen lassen, weitere Möglichkeiten haben, hier zu bleiben".
US-Zeitungen reagieren mit Kampagne für Pressefreiheit auf Trump-Attacken
Mehr als 200 Zeitungen in den USA haben mit einer Kampagne für die Pressefreiheit auf die anhaltenden Attacken von US-Präsident Donald Trump gegen die Medien reagiert. Angeführt von der Zeitung The Boston Globe, die unter dem Twitter-Stichwort "EnemyOfNone" (Feind von niemandem) zu der Aktion aufgerufen hatte, veröffentlichten am Donnerstag landesweit große und kleine Zeitungen Leitartikel zur Bedeutung der Pressefreiheit.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Handelsbilanz Juni Überschuss 22,5 Mrd EUR (Vj Überschuss 25,7 Mrd EUR)
DJG/DJN/AFP/apo
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August 16, 2018 07:30 ET (11:30 GMT)
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