NEW YORK (Dow Jones)--Leicht erholt dürften die Aktienindizes an der Wall Street in den Donnerstag gehen. Die zuletzt belastende Türkei-Krise beginnt mit der Stabilisierung der Lira etwas an Schrecken einzubüßen. Zuletzt war berichtet worden, dass das Emirat Katar in der Türkei zur Entlastung Investitionen von 15 Milliarden Dollar plant. Dennoch sorgen sich die Anleger noch immer wegen einer möglichen Ausbreitung der Krise in andere Schwellenländer und wegen der Last, die dort investierte europäischen Banken zu tragen haben.
Zwar gibt es unter Volkswirten etliche Stimmen, die nicht daran glauben, dass es zu einer globalen Schwellenländer-Krise kommen wird. Andererseits hat der MSCI Emerging Markets seit dem Januar-Hoch 19,6 Prozent verloren. Bei minus 20 Prozent geht laut landläufiger Definition die Korrektur in die Baisse über.
Für Erleichterung sorgen daneben Entspannungssignale im Handelsstreit der USA mit China, da die beiden Kontrahenten wieder verhandlungsbereit sind. Beide Seiten haben sich gegenseitig mit milliardenschweren Zöllen überzogen. Nun will China Ende August Vize-Handelsminister Wang Shouwen für neue Gespräche mit ranghohen Vertretern des US-Finanzministeriums in die USA entsenden.
Unter den vorbörslichen Konjunkturdaten stand vor allem der Philly-Fed-Index im Blick, der deutlich unter den Prognosen lag. Auch Daten vom Immobilienmarkt verfehlten die Erwartungen, der wöchentliche Arbeitsmarkt hingegen präsentiert sich leicht stärker als prognostiziert.
Walmart hui - Penney pfui
Bei den Einzelwerten springen Walmart vorbörslich um 9,5 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hat nach starken Zweitquartalszahlen die Prognose erhöht.
Anders die JC Penney-Aktie, die nach Zahlen des Einzelhändlers um 22 Prozent abstürzt. Der Konzern hat einen unerwartet hohen Verlust ausgewiesen und die Prognosen gesenkt
Cisco klettern um gut 6 Prozent nach oben. Der US-Netzwerkausrüster hat in seinem vierten Geschäftsquartal etwas mehr verdient und umgesetzt als erwartet.
Für die Tesla-Aktie geht es um 0,5 Prozent abwärts. Die US-Börsenaufsicht SEC hat nach dem Tweet von Tesla-Chef Elon Musk über einen möglichen Börsenrückzug eine Vorladung an den Elektroautobauer geschickt.
Amazon steigen um 1 Prozent. Der Online-Händler plant ein eigenes Preisvergleihsportal. Außerdem hat er offenbar Interesse an der Übernahme der Filmtheater-Kette Landmark Theatres.
Euro fängt sich etwas
Der Euro erholt sich nur leicht nach seinem massiven Rückschlag der vergangenen Tage. Forciert worden war der Fall durch die Türkei-Krise, weil europäische Unternehmen stärker betroffen sind und weil der Dollar generell als sicherer Hafen gesehen wird. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,1389 Dollar nach 1,1345 am späten Mittwoch. Die türkische Lira setzt die Erholung der vergangenen Tage fort. Der Dollar fällt auf 5,80 Lira, nach 5,95 am späten Vortag, zurück. Im Hoch zu Wochenbeginn stand der Greenback noch bei über 7 Lira.
Auch der Goldpreis zeigt sich mit dem schwächelnden Dollar etwas erholt. Aktuell notiert er bei 1.181 Dollar je Feinunze, im Tagestief war er schon abgesackt auf 1.160 Dollar. Vom Jahreshoch im Januar verzeichnet er aber immer noch ein Minus von 13,5 Prozent. Tendenziell belastend für Gold sind der feste Dollar und die anziehenden Zinsen. Zudem wird das Edelmetall aktuell kaum noch als sicherer Hafen angesteuert, auch wenn es zu Krisen kommt.
Anleihen sind wenig gesucht und stehen im Schatten des Aktienmarkts. Für die Rendite der zehnjährigen Treasurys geht es mit fallenden Notierungen um 1 Basispunkt nach oben auf 2,87 Prozent.
Der Ölpreis legt leicht zu. Am Vortag hatten unerwartet gestiegene US-Lagerbestände die Preise auf ein Zweimonatstief gedrückt. Die kleine Gegenbewegung am Donnerstag erhält auch Nahrung von der etwas entspannteren Lage im Handelskonflikt. Das Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,4 Prozent auf 65,28 Dollar, Brent legt um 0,6 Prozent auf 71,16 Dollar zu.
=== US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 2,62 0,8 2,61 141,4 5 Jahre 2,74 0,2 2,74 81,4 7 Jahre 2,81 0,4 2,80 56,0 10 Jahre 2,87 0,5 2,86 42,1 30 Jahre 3,03 -0,2 3,03 -3,6 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.40 Uhr Mi, 17.10 Uhr % YTD EUR/USD 1,1389 +0,39% 1,1396 1,1334 -5,2% EUR/JPY 126,00 +0,32% 126,29 125,46 -6,9% EUR/CHF 1,1304 +0,27% 1,1301 1,1270 -3,5% EUR/GBP 0,8954 +0,19% 0,8952 0,8926 +0,7% USD/JPY 110,63 -0,06% 110,82 110,66 -1,8% GBP/USD 1,2719 +0,18% 1,2730 1,2700 -5,9% Bitcoin BTC/USD 6.364,27 -0,9% 6.320,69 6.423,61 -53,4% ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut Deutschland 2 Jahre -0,65 -0,66 -0,04 Deutschland 10 Jahre 0,31 0,30 -0,12 USA 2 Jahre 2,62 2,61 0,73 USA 10 Jahre 2,87 2,86 0,45 Japan 2 Jahre -0,13 -0,12 0,01 Japan 10 Jahre 0,10 0,09 0,05 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,28 65,01 +0,4% 0,27 +10,5% Brent/ICE 71,16 70,76 +0,6% 0,40 +10,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.176,95 1.174,88 +0,2% +2,07 -9,7% Silber (Spot) 14,61 14,44 +1,1% +0,16 -13,8% Platin (Spot) 783,80 769,00 +1,9% +14,80 -15,7% Kupfer-Future 2,60 2,56 +1,4% +0,04 -22,2% ===
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August 16, 2018 08:54 ET (12:54 GMT)
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