
Herr Frank, wir hatten ja bereits zu Beginn dieses Jahres miteinander gesprochen (zum ausführlichen Interview). Zeit für eine kurze Zwischenbilanz: Wie ist das Börsenjahr bislang aus Ihrer Sicht gelaufen und welche Herausforderungen dürften auf die Anleger in den kommenden Monaten zukommen?
Christoph Frank: Als wir zu Jahresbeginn miteinander gesprochen haben, fasste ich meine Erwartung wie folgt zusammen: "ein zufriedenstellendes Börsenjahr, das allerdings niedrigere Renditen und höhere Volatilitäten als 2017 aufweisen dürfte." Bisher trifft diese Vorhersage zu: Die Renditen sind in der Summe zufriedenstellend, aber uneinheitlich, der DAX z. B. deutlich im Minus, MDAX und SDAX etwa unverändert und der TecDAX deutlich im Plus. Der Volatilitätsindex VDAX-NEW markierte wenige Wochen nach unserem Gespräch den höchsten Stand seit sechs Jahren und liegt 2018 bisher im Schnitt höher als 2017. In diesem Stil dürfte es in den kommenden Monaten weitergehen, da die dieser Entwicklung zugrunde liegenden Treiber intakt sind und die Marktstruktur nach wie vor einen wackeligen Eindruck macht. Anleger sollten die bisherigen Hausse-Zugpferde, vor allem die Technologietitel, im Auge behalten. Beginnen sie signifikant zu schwächeln, könnte auch mehr anstehen als nur eine harmlose Sektor-Rotation.
Vergleicht man Ihren DB Platinum IV Platow Fonds (ISIN: LU1239760025) mit anderen großen und wesentlich bekannteren Fonds, schneiden Sie nach wie vor sehr gut ab (Chart siehe unten). Mögen Sie uns Ihr Investmentkonzept nochmals kurz zusammenfassen?
Christoph Frank: Sie haben Recht, mit der Entwicklung des DB Platinum IV Platow Fonds seit Jahresbeginn können Investoren zufrieden sein, ebenso wie auf lange Sicht. Dieser erfolgreiche Investmentansatz besteht zusammengefasst darin, aus dem Universum deutscher Unternehmen mittels diverser Filter zunächst unsere "Urliste" von etwa 50 bis 100 Aktien zu ermitteln. Dies geschieht im Wesentlichen anhand fundamentaler, bilanzieller und technischer Kennzahlen, die teilweise selbst entwickelt wurden. Diese Basisliste wird anschließend noch feiner gescreent. Das Ergebnis ist ein Score für jede Aktie, der das Portfoliogewicht definiert. Nach und neben diesem quantitativen Prozess vervollständigen wir unser Bild anhand qualitativer Kriterien, durch Gespräche mit Vorständen und Unternehmensbesuche vor Ort. Neben diesem quartalsweisen Screening überwachen wir natürlich an jedem Handelstag die Nachrichtenlage, checken auffällige Kursbewegungen und schichten das Portfolio bei Bedarf sofort um. Gelegentlich nehmen wir taktische Chancen wie im Januar/Februar wahr, als wir den Kursrückgang bei Puma zum Aufbau einer recht großen Position nutzten.
Welche Vorteile hat Ihr Stockpicking-Ansatz?
Roger Peeters: Stockpicking bietet eine sehr probate Möglichkeit, Renditen über der Entwicklung der Aktienmärkte als Ganzes zu erzielen. Mit einem sehr flexiblen Stockpicking-Ansatz ohne starre Ausrichtung an einen Leitindex beispielsweise eröffnen sich bei uns in den verschiedensten Marktphasen ganz unterschiedliche Opportunitäten. Die in diesem Fonds gegebene sehr breite Anlagemöglichkeit in den kompletten deutschen Markt, welche wir auch seit jeher effizient ausschöpfen, eröffnet uns auch Chancen, die andere nicht wahrnehmen können oder wollen.Den vollständigen Artikel lesen ...
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