Der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, hat die Unabhängigkeit der der US-Notenbank Fed gegen Einflussnahme aus der Politik verteidigt. "Die Unabhängigkeit der Fed ist extrem wichtig", sagte Bostic, der derzeit stimmberechtigtes Mitglied im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) ist, am Montag in Kingsport. Sie helfe der Notenbank eine bessere Geldpolitik zu machen.
US-Präsident Donald Trump hat sich laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg am vergangenen Freitag vor wohlhabenden republikanischen Geldgebern kritisch zu Notenbankchef Jerome Powell geäußert. Er habe erwartet, dass dieser für eine Politik des billigen Geldes stehe. Stattdessen habe Powell die Leitzinsen immer weiter angehoben. Bereits Ende Juli hatte Trump die Fed angegriffen. Er warf ihr vor, den Dollar zu stark werden zu lassen. "Ich mag es nicht, wenn ich die Zinsen steigen sehe, nach all der Arbeit, die wir in die Stärkung der Wirtschaft gesteckt haben."
Bostic erwartet, dass die Fed im laufenden Jahr insgesamt drei Mal den Leitzins anheben wird. Die Finanzmärkte gehen derzeit von drei bis vier Maßnahmen aus.
Der Präsident der Altanta-Fed bezeichnete die weltpolitische Lage als "turbulent". Die Lage in der Türkei sei "bedeutsam" und die Lira habe rasch abgewertet. Es seien Wolken aufgezogen. Die Risiken seien aber insgesamt ausgewogen. So sei die US-Steuerreform ein Aufwärtsrisiko./jsl/he
AXC0188 2018-08-20/19:48