APA ots news: FMA Marktanalyse: Investitionen in Immobilienanleihen dürfen nicht mit Investitionen in Immobilien verwechselt werden
Wien (APA-ots) - Im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld sehen viele
Kleinanleger in Immobilien eine attraktive Anlagealternative, etwa zu
Sparbüchern und anderen Kapitalmarktprodukten. Die Österreichische
Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat daher den Markt für sogenannte
Immobilienanleihen unter die Lupe genommen hat. Wie die FMA
Marktanalyse zeigt, können viele dieser Anleihen auch von
Kleinanlegern gezeichnet werden. Für viele Anleger suggerieren
Immobilienanleihen dabei eine besondere Sicherheit, die aber nicht
immer gegeben ist. Die FMA rät Anlegern daher, sich gerade bei
solchen Investitionen angemessen über die möglichen Risiken zu
informieren. Dazu die FMA Vorstände Helmut Ettl und Klaus
Kumpfmüller: "Der Begriff Immobilie gilt oft als ein Synonym für
Beständigkeit und Sicherheit. Eine Investition in Immobilienanleihen
darf aber nicht mit einer Investition in Immobilien verwechselt
werden. Anleger müssen sich im Klaren sein, dass sie mit einer
Immobilienanleihe am Risiko eines Unternehmens beteiligt sind, nicht
an dem einer Immobilie."
Laut der FMA Marktanalyse waren zum Analysezeitpunkt im April 2018
am österreichischen Kapitalmarkt 189 sogenannte Immobilienanleihen
von 82 Emittenten mit einem gesamten geplanten Emissionsvolumen von
6.496,5 Mio. ausständig.
Der Begriff Immobilienanleihe hat keine rechtliche Bedeutung. Er
wird üblicherweise für Anleihen verwendet, die von Unternehmen
emittiert werden, welche in den Bau, Erwerb, die Entwicklung oder die
Verwaltung von Immobilien investieren. Der Begriff garantiert
keinesfalls, dass eine Anleihe unmittelbar durch den Wert von
Immobilien oder sonstiger Garantien besichert ist. Im Gegenteil: Der
Großteil der für Kleinanleger zugänglichen Anleihen ist unbesichert.
Gerät der Emittent der Anlage in wirtschaftliche Schwierigkeiten,
kann dies somit auch bei sogenannten Immobilienanleihen zu Verlust
oder Ausfall der Investition führen. Als besonders risikoreich haben
sich in der Vergangenheit Anleihen mit sehr hohen Renditen trotz
kurzer Laufzeiten erwiesen. Hier besteht oft ein erhöhtes Risiko für
einen Zahlungsausfall. "Wie bei allen Investitionen gilt auch hier:
höherer Ertrag heißt höheres Risiko", so die FMA-Vorstände Ettl und
Kumpfmüller.
Für Anleihen, die auch für Kleinanleger bestimmt sind, müssen
Emittenten ab einem Emissionsvolumen von 2 Millionen einen
Wertpapierprospekt vorlegen, der alle Informationen zu den Risiken
der Anleihe enthalten muss. Die FMA prüft Wertpapierprospekte auf
ihre Vollständigkeit, Widerspruchsfreiheit und Verständlichkeit.
Emittenten sogenannter Immobilienanleihen unterliegen in der Regel
keiner Solvenzaufsicht durch die FMA.
Einen Themenfokus zu Immobilienanleihen finden Anleger auf der
[FMA-Website] (https://www.ots.at/redirect/Immobilienanleihen).
Rückfragehinweis:
Stefan Maier
Tel.: +43/(0)1/24959-6001 oder +43/(0)676/882 49 426
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0047 2018-08-21/11:07
AXC0111 2018-08-21/11:13