Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Volkswagen-Chef Herbert Diess geht mit der Autobranche im Allgemeinen und mit seinem eigenen Unternehmen im Speziellen hart ins Gericht und sieht gewaltige Herausforderungen. Es müsse nun unbedingt der Einstieg ins Elektrozeitalter gelingen. Als schwere Hypothek empfindet er die "große Abhängigkeit" bei der Batterietechnik von den asiatischen Anbietern. Diess im Handelsblatt-Interview: "Gehen wir davon aus, dass der Anteil der Elektrofahrzeuge 2025 bei zehn Prozent liegen wird, (...) reden wir von einem Umsatz mit Batterien zwischen 50 und 60 Milliarden Euro." Auch angesichts dieser Dimension sei es noch nicht zu spät, in die Batteriefertigung einzusteigen. Dabei denkt er angesichts der notwendigen Milliardeninvestitionen für Forschung, Entwicklung und Produktionsaufbau vor allem an die Autozulieferer und weniger an die -hersteller. Neben der neuen Antriebstechnik sieht der VW-Chef die Digitalisierung als größte Aufgabe, hat er das voll vernetzte Auto doch bereits vor Augen. (Handelsblatt S. 4)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche-Börse-Tochter Eurex Clearing macht gute Fortschritte, das Clearing von Euro- Zinsderivaten nach Frankfurt zu ziehen. Das Euro-Clearing ist im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu einem hart umkämpften Marktsegment geworden. Bisher wird die Verrechnung von Euro-Zinsswaps vom Londoner Clearinghaus LCH dominiert, doch gewinnt Eurex stetig Marktanteile. Von den über 200 angebundenen Eurex-Teilnehmern sind inzwischen 30 Mitglied im Partnerschaftsprogramm, sagt Matthias Graulich, Strategievorstand von Eurex Clearing, im Gespräch. Zudem würden weitere Banken und etliche Hedgefonds Interesse an einer Teilnahme bekunden. (Börsen-Zeitung S. 3)
COMMERZBANK - Monatelang hat die Commerzbank geprüft, ob sie zusammen mit ihrer polnischen Tochter MBank eine neue europäische Digitalbank ins Leben rufen soll. Das Institut, Projektname Copernicus, hätte dann auch in EU-Staaten um Kunden werben können, in denen die zweitgrößte deutsche Privatbank bisher nicht vertreten ist. Doch der Commerzbank-Vorstand hat die umstrittenen Pläne nun begraben. "Wir haben inzwischen entschieden, das Projekt Copernicus nicht fortzuführen", erklärte Privatkundenvorstand Michael Mandel nach Informationen des Handelsblatts in einem Interview im Intranet der Bank. Das Management müsse "Prioritäten setzen", erklärte Mandel. "Man kann nicht alles auf einmal machen. Das erhöht die Komplexität und macht einen nicht schneller und effizienter." (Handelsblatt S. 31/FAZ S. 19)
DEUTSCHE BAHN - Angesichts der zunehmenden Verspätungen im Fernverkehr der Deutsche Bahn (DB) wächst in der Bundesregierung die Kritik am Vorstand des Staatsunternehmens. "Ich bin sehr unzufrieden, wie das zurzeit läuft. Das muss besser werden, und das wird es auch", sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, gegenüber Welt. Im Juli waren nach Angaben der Bahn nur 72,1 Prozent der Fernzüge pünktlich gewesen - das war der schlechteste Wert in diesem Jahr. Ferlemann kündigt nun eine Verbesserung der Pünktlichkeit unter anderem durch die Einführung eines Taktfahrplans an, wie es ihn in ähnlicher Form bereits in der Schweiz gibt. (Die Welt S. 13)
ALIBABA - Der milliardenschwere Börsengang der Alibaba-Tochter Ant Financial, die unter anderem den meistgenutzten chinesischen Onlinebezahldienst Alipay betreibt, verzögert sich, wie aus Medienberichten hervorgeht. Das von Alibaba-Chef Jack Ma kontrollierte Spin-off hatte im Juni 14 Milliarden Dollar bei Investoren eingesammelt. Die Finanzierungsrunde habe den Weg geebnet für einen Börsengang, der noch im laufenden Jahr stattfinden werde, sagten Banker damals voraus - obwohl Ant Financial bis heute keinen offiziellen Zeitplan oder zumindest einen angestrebten Handelsplatz für seinen Börsengang genannt hat. Zwei mit den Vorgängen vertraute Personen berichteten gegenüber der "Financial Times", dass ein Börsengang vor Ende 2019 unwahrscheinlich geworden sei. Einer der Insider habe demnach sogar prognostiziert, ein IPO sei noch "Jahre" entfernt. (Handelsblatt S. 31)
FANUC - Fanuc, der japanische Weltmarktführer für Roboter in der Auto- und Elektronikindustrie, erwartet eine steigende Nachfrage nach Industrierobotern für die Fahrzeugherstellung. Ihr Einsatz in der Endmontage werde zum neuen Trend werden, weil sich damit der Personalbedarf um etwa die Hälfte verringern lasse, sagte Yoshiharu Inaba, der 70-jährige Chairman und CEO von Fanuc, der Börsen-Zeitung. Dafür entwickele man kollaborative Roboter, die Kabel verlegen und mit weichen Materialien umgehen können. Zugleich geht Inaba für Deutschland von weiter wachsenden Marktanteilen für Fanuc aus. (Börsen-Zeitung S. 7)
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August 22, 2018 00:44 ET (04:44 GMT)
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