
BERLIN (Dow Jones)--Das Geschäft mit Osteuropa hat sich im ersten Halbjahr als starker Treiber des deutschen Außenhandels erwiesen. "Der Osthandel befindet sich derzeit in einem stabilen Sommer-Hoch. Aktuell läuft die Konjunktur fast überall in unserer Region besser, als es die Vielzahl politischer Krisen eigentlich erwarten lässt", sagte der Vorsitzende des Ostausschusses - Osteuropavereins Wolfgang Büchele.
Besonders starke Zuwächse gab es in den ersten sechs Monaten des Jahres im Handel (Einfuhr und Ausfuhr zusammen) mit den Ländern Südosteuropas. Er legte beispielsweise nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit Bulgarien um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, mit Rumänien um 9,7 Prozent und mit Kroatien um 12,3 Prozent.
Die Geschäfte mit Mazedonien (+17,3 Prozent), Montenegro (+21,4 Prozent) und Moldau (+23 Prozent) zogen sogar noch stärker an. Weiterhin robust zeigt sich der Handel mit den mittelosteuropäischen Ländern wie Polen und Tschechien, der um 7,4 beziehungsweise 4,4 Prozent stieg.
Der Handel mit Russland erlebte nach einem enttäuschenden Frühjahr ein Zwischenhoch und wuchs nunmehr zwischen Januar und Juni um fünf Prozent. Dies ist vor allem auf höhere Importe (+ 7,5 Prozent) zurückzuführen, während der Export nach Russland nur leicht um 2 Prozent kletterte. "Die Aussichten für den deutsch-russischen Handel werden weiterhin stark durch mögliche neue US-Sanktionen überschattet, die derzeit in Washington diskutiert werden", sagte Büchele. Er nannte die Strafmaßnahmen völkerrechtswidrig, weil sie sich auch gegen deutsche Unternehmen richten würden, die mit russischen Firmen Geschäfte machen. EU und Bundesregierung müssten versuchen, schlimmeres zu verhindern.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/bam
(END) Dow Jones Newswires
August 22, 2018 09:57 ET (13:57 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.