
In Japan bleibt die Inflation weiter deutlich hinter dem Notenbankziel zurück. Die Verbraucherpreise seien im Juli zwar etwas stärker gestiegen als zuletzt. Der Anstieg fiel aber nicht so stark aus, wie Experten erwartet hatten. Die Preisen haben im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent angezogen, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im Juni waren es noch 0,7 Prozent. Von Bloomberg befragte Experten hatten aber mit einem Anstieg von 1,0 Prozent gerechnet.
Zudem blieb die seitens der Notenbank im Fokus stehende Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Nahrungsmittel herausgerechnet werden, konstant. Sie stieg um 0,8 Prozent und damit genauso stark wie noch im Juni. Hier hatten Volkswirte mit einer leichten Belebung gerechnet. Sie liegt weiter deutlich unter dem Zielwert der japanischen Zentralbank von zwei Prozent.
In Japan versuchen die Währungshüter seit mehr als fünf Jahren die Inflation mit einer extrem lockeren Geldpolitik an die Zielmarke von zwei Prozent zu bringen. Einen Zeitplan zur Erreichung dieses Ziels hatte sie aber im April aufgegeben. Notenbankchef Haruhiko Kuroda hatte sich zuletzt aber trotz der niedrigen Rate zuversichtlich gezeigt, dass es weiterhin eine Bewegung hin zu dem Zwei-Prozent-Ziel gebe.
Die japanische Zentralbank kämpft gegen die Gefahr von sinkenden Preisen. Diese bergen generell das Risiko, dass Verbraucher den Kauf von größeren Konsumgütern in der Hoffnung auf billigere Preise aufschieben und damit die Konjunktur abwürgen. Der private Konsum ist in der zuletzt wieder sehr gut laufenden japanischen Wirtschaft weiter relativ schwach.
Wachstumstreiber sind vor allem die Investitionen der Unternehmen - diese könnten jedoch bald niedriger ausfallen, wenn der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie der EU weiter eskaliert. Japan ist davon zwar größtenteils nicht direkt betroffen, könnte aber wegen einer allgemein sinkenden Nachfrage beziehungsweise eines gedämpften Welthandels mit in den Strudel gezogen werden./zb/jkr/nas
AXC0046 2018-08-24/07:28